Wettbieten der sozialen Netzwerke – Facebook, Twitter und wohl auch Snap wollen dem Sender Fox Sports die Social-Media-Rechte für Zusammenfassungen der WM-Spiele abkaufen.
Facebook, Twitter und Snap wollen nun auch ein Stück vom großen WM-Kuchen haben – zumindest in Form von Spielzusammenfassungen in den USA. Dort ist 21st Century Fox im Besitz der Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland nächstes Jahr. Diese umfassen neben Übertragungen im TV und Internet, explizit auch die Verbreitung von Videos in den sozialen Netzwerken.
Fernsehstationen weltweit nutzen dieses Recht aber in der Regel lediglich um auf ihre eigenen Auftritte im Netz zu verweisen. Was liegt da näher, als dass die sozialen Netzwerke die Zusammenfassungen der Spiele ihren Nutzern direkt anbieten. Twitter und Facebook haben dem Vernehmen nach schon konkrete Angebote in zweistelliger Millionenhöhe für die US-Rechte im Social-Media-Bereich bei Fox eingereicht. Das berichtet der amerikanische Wirtschafts-Nachrichtensender Bloomberg Television.
Durch einen solchen Deal würden sich die Verweildauern und, einen Schritt weiter gedacht, auch die potenziellen Werbeeinnahmen erhöhen lassen. Außerdem würde man dem linearen Fernsehen Zuschauer abluchsen können. Eine Tendenz hin zu mehr Video-Inhalten ist bei allen drei Netzwerken nicht von der Hand zu weisen.
Der Umstand dass nur auf Zusammenfassungen der Spiele geboten wird, könnte damit zusammenhängen, dass die Spiele der WM in Russland bis zu zehn Stunden zeitversetzt in den Vereinigten Staaten laufen, Spielberichte hingegen zur Prime-Time zur Verfügung gestellt werden könnten.
Nichtsdestotrotz ist es bislang unklar, ob sich der übertragende Sender Fox Sports auf eines der unmoralischen Angebote einlässt. Man selber hat sich die Rechte für die Turniere 2018 und 2022 angeblich 400 Millionen US-Dollar kosten lassen, und immerhin sahen in den Vereinigten Staaten 25 Millionen Menschen das letzte Finale.
Ein WM-Exklusivrecht ist also selbst in den USA lukrativ und attraktiv. Auf der anderen Seite könnte Fox durch einen Verkauf einen signifikanten Teil der Ausgaben wieder reinholen. Laut Bloomberg tendiere man zu letzterer Variante, will das Wettbieten in Hoffnung auf höhere Erlöse aber noch nicht beenden. [bey]
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