Der Deutsche Rat für Public Relations rügt Wikipedia Deutschland. Die Einträge in der Online-Enzyklopädie ließen häufig Transparenz über die Autorenschaft vermissen.
Die Wikipedia ist viele interessierte Leser ein willkommenes Instrument, um sich über eine Thematik schlau zu machen. Das Konzept der Mitmach-Enzyklopädie stieß dabei gerade in Wissenschafts-Kreisen auf Kritik und Ablehnung als Quellen-Material. Nun meldet sich aber eine ganz andere Institution zu Wort: Der Deutsche PR-Rat.
Nach eigenen Angaben ist der Rat ein Organ zur freiwilligen Selbstkontrolle der in Deutschland tätigen PR-Fachleute. Offensichtlich wurde Wikipedia schon 2019 vonseiten des PR-Rats auf einen Mangel bei der Angabe der Autoren hingewiesen. Es sei nicht klar erkennbar, welche Artikel gegen Bezhalung von Dienstleistern verfasst wurden. Der PR-Rat zu dieser Problematik:
„Der DRPR verlangt eine Absendertransparenz im direkten Kontext und a priori. Wikipedia hingegen setzt auf die „Freiheit“ der einzelnen Autoren; eine Kontrolle beziehungsweise Korrektur findet erst ex post durch die Community statt. Dies widerspricht den Vorgaben des DRPR zur Absendertransparenz.“
Daher wurde am Donnerstag beschlossen zunächst eine Rüge in Richtung Wikipedia Deutschland auszustellen. Die Praxis von Wikipedia widerspricht laut des PR-Rates insbesondere dem Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodexes als auch dem Gebot zur Absendertransparenz der Online-Richtlinie des DRPR.
Transparenz müsse demnach immer in unmittelbarer Nähe eines Beitrags im Internet, idealerweise auf den ersten Blick erkennbar, hergestellt werden.
Bildquelle:
- wikipedia: Wikimedia Deutschland e.V.