Nach der zeitweisen Löschung von Passagen zum Thema Rassismus im Wikipedia-Eintrag zum Freistaat Sachsen hat die Online-Enzyklopädie die sächsischen Behörden teilweise gesperrt.
„Für einen Monat ist es nicht möglich, aus dem sächsischen Verwaltungsnetz anonym Einträge bei Wikipedia vorzunehmen“, sagte der Sprecher des sächsischen Innenministeriums, Andreas Kunze-Gubsch, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Nutzer könnten aber weiterhin Texte bearbeiten, stellte Wikipedia-Sprecher Jan Apel klar.
Verschwunden waren Aussagen, wonach es in Sachsen mehr rassistische Übergriffe als im Bundesschnitt gibt oder dort im Bundesschnitt die meisten Neonazi-Konzerte stattfinden. Die Suche nach dem Verursacher hatte zu einer IP-Adresse geführt, die auf einen Nutzer aus dem sächsischen Verwaltungsnetz zurückgeht. Daran hängen 62 000 Arbeitscomputer aus Ministerien, Landtag und nachgeordneten Behörden.
Das Ministerium will keine weiteren Ermittlungen anstellen. Ein strafrechtlicher oder arbeitsrechtlicher Verstoß sei nicht erkennbar. Auch sei es zu kompliziert, alle Rechner des SVN nachzuverfolgen. Die betreffenden Informationen sind mittlerweile wieder online zu lesen. Mehrere sächsische Medien hatten zuvor darüber berichtet.
[dpa]
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