Bei Computernutzung, Internetzugang und Breitbandversorgung gibt es immer noch teils große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Ostdeutschland ist schlechter versorgt, nur Thüringen liegt über dem Bundesdurchschnitt.
Man würde denken, dass 2014 jeder deutsche Haushalt einen Internetzugang besitzt und sei es nur über das Handy. Doch wie der Hightech-Verband Bitkom nun auf Basis von Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilt, ist dem noch lange nicht so. Außerdem nutzen in Ostdeutschland weit weniger Haushalte einen Internetanschluss als in Westdeutschland.
In Brandenburg hatten im Jahr 2013 nur 76 Prozent aller Haushalte einen Internetanschluss. In Auch Mecklenburg-Vorpommern (78 Prozent), Sachsen (82) Prozent) und Sachsen-Anhalt (85 Prozent) lagen unter dem Bundesdurchschnitt, der bei 88 Prozent liegt. Nur Thüringen liegt mit 89 Prozent darüber. Spitzenreiter sind Niedersachsen (92 Prozent) und Bremen (91 Prozent).
„Die Unterschiede zwischen Ost und West bei der Nutzung von IT und Internet sind nach wie vor signifikant“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Dies gilt auch für die Internetnutzung und die Breitbandversorgung. 80 Prozent der Deutschen sind mindestens einmal pro Woche online, doch Ostdeutschland liegt hier weit unter dem Schnitt. In Mecklenburg-Vorpommern etwa sind es 67 Prozent. Noch immer hat darüber hinaus jeder zehnte Deutsche noch nie PC, Laptop oder Tablet benutzt.
Die Breitbandversorgung ist sehr abhängig von der Siedlungsstruktur. Insgesamt ist Internet mit mindestens 50 Mbit/s für 64 Prozent aller deutschen Haushalte verfügbar. In Städten sind es 82 Prozent, auf dem Land aber nur 20 Prozent. Rohleder erklärt: „Die Investitionen pro Festnetz-Anschluss sind im ländlichen Raum etwa drei- bis fünfmal so hoch wie in der Stadt. Da die Endkunden auf dem Dorf nicht mehr zahlen als in der Stadt, ist ein Ausbau für private Anbieter nicht immer wirtschaftlich machbar.“ Auch hier ist der Westen weiter entwickelt als der Osten. Auf die gut versorgten großen Stadtstaaten (über 90 Prozent Abdeckung) folgen die westlichen Flächenländer mit 60 bis 70 Prozent. Im Osten Deutschlands sind es nur 46 Prozent (Sachsen) bis 23 Prozent (Sachsen-Anhalt). [chp]
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