Die Deutsche Telekom will mit eingesetzter Vectoring-Technologie das Internet auf bis zu 100 MBit/s bis 2018 beschleunigen und wendet sich damit gegen die Bestrebungen der Wettbewerber, Glasfaser bis in jeden Haushalt zu legen und damit schon heute Bandbreiten bis 500 MBit/s zu erzeugen. Experten befürchten einen strategischen Fehler der Telekom.
„Vectoring soll funktionieren, wenn auch auf niedrigerem Niveau“, sagt einer, der es wissen muss. Hans-Ullrich-Wenge, ehemaliger Kabel Deutschland-Geschäftsführer und Telekom-Top-Manager hegt in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER Zweifel an der Strategie der Deutschen Telekom, demnächst sogar Super-Vectoring einführen zu wollen.
„Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Bis jetzt ist nicht mal einfaches Vectoring in allen Gebieten eingeführt, in denen vor fast drei Jahren die großen, grauen Kästen mit Banderolen ‚Bestes Netz‘ umhüllt wurden. Die Leute, denen seinerzeit schnelles Internet versprochen wurde und die immer noch keins haben, fühlen sich veralbert. Zu Recht!“, so Wenge.
Vectoring helfe vielleicht der Deutschen Telekom, sonst keinem, urteilt der frühere Telekom-Geschäftsführer, der die Kabelnetze als Konkurrenz des magentafarbenen Konzerns im Blick hat.
„Wenn es mit Vectoring, Super-Vectoring oder von mir aus Mega-Vectoring nicht mehr funktioniert, überlegt auch Familie Heins am Ende des Tages vielleicht auf Glasfaser-Alternativen zu wechseln – mit oder ohne die Deutsche Telekom“ schlussfolgert Wenge in seiner Kolumne in der Business-to-Business-Publikation DIGITAL INSIDER.
Weitere Gedanken von Hans-Ulrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
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