Mit einem Live-Encoder für die Hosentasche will der Münchener Internet-TV-Spezialist TV1 die technischen Schwellen für Fernsehübertragungen im Internet absenken und propagiert eine „100.000 TV-Sender“-Vision.
Der am Montag in Unterföhring vorgestellte Minicaster wandelt jedes Kamerasignal in einen IP-basierten Stream um und übermittelt diesen in TV-Qualität direkt ins Internet. Millionen Produzenten könnten so neue Zuschauer mit ihren Live-Inhalten erreichen, betonte TV1, und führte Hochzeiten, das Fußballspiel des eigenen Sohnes, Gottesdienste, die Eröffnung neuer Flagship-Stores, Modenschauen und Konzerte an. „Jeder Event ist es wert, live übertragen zu werden“, betonte CEO Michael Westphal.
Das Gerät komprimiert den Angaben zufolge die zugeführten Audio- und Videosignale in H.264/MP4-Streams mit bis zu 8 MBit/s und einer maximalen Auflösung von 1080p. Diese werden wahlweise per 3G-Mobilfunknetz, WLAN, Ethernetverbindung oder sogar per Satelliten-Uplink ins Internet übertragen. Die interne Batterie soll dabei bis zu eine Stunde Live-Fernsehen ermöglichen.
Der IP-basierte Stream kann über Content Delivery Networks wie Akamai, Limelight, Level (3) und TV1.EU oder Videoplattformen wie livestream.com, ustream.com und bald auch YouTube weltweit ausgeliefert werden, hieß es weiter. Seit Oktober 2011 vertreiben die ersten Distributoren in Deutschland, Frankreich und den USA Minicaster in ihrer Region. Erste Geräte seien in Japan, Malaysien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, England, Portugal und den USA im Einsatz.
Westphal betonte, das Gerät stehe für deutsche Ingenieurleistung und werde die TV-Landschaft nachhaltig verändern. „Ich hoffe, dass wir dank dem Minicaster schon bald 100.000 Live-TV-Sender im Internet sehen werden“. [ar]
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