Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum kritisiert das Vorgehen der Deutschen Telekom in Bezug auf das Vectoring. Diese hatte den Wettbewerbern zwar angeboten, sich ebenfalls an der Aufrüstung der Netze zu beteiligen, bislang jedoch kein Angebot vorgelegt, das wirklich annehmbar wäre.
Die Deutsche Telekom strebt derzeit danach, von der Bundesnetzagentur die Freigabe für das sogenannte Vectoring zu bekommen. Mit dieser Technik soll eine Aufrüstung der bestehenden Kupferkabelverbindungen für Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s ermöglicht werden – eine Strategie, die vor allem bei der Konkurrenz auf Kritik stößt, da diese auf diesem Weg eine Remonopolisierung der Netze durch die Telekom befürchtet. Gegenüber dem Magazin „Focus“ (Montagsausgabe) kritisierte Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum die seiner Meinung nach zögerliche Haltung der Telekom in Bezug auf die Vectoring-Technologie.
Derzeit würde Vodafone von Seiten der Telekom noch kein Angebot für die Teilnahme am Vectoring vorliegen, „das für Telekom-Wettbewerber annehmbar wäre“. Die Gefahr einer Remonopolisierung der Netze durch die Hintertür des Vectoring sieht Jens Schulte-Bockum ebenfalls als gegeben.
Erst Ende Januar hatte Telekom-Aufsichtsratschef Lothar Schröder gegenüber dem „Manager-Magazin“ mitgeteilt, dass es bereits Angebote an die Wettbewerber gäbe, das Vectoring ebenfalls über die Telekom-Infrastrukturen zu nutzen. „Die Telekom strebt hier ein offenes Modell an und ist auch gesprächsbereit für Kooperationen in Gebieten, in denen die Wettbewerber bereits selbst Netze ausgerollt haben“, so der Manager. [ps]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com