Der französische Medienkonzern Vivendi will die kommerziellen Videoangebote im deutschen Internet noch in diesem Jahr mit einem eigenen Portal attackieren. Maxdome, Lovefilm, Videoload und der öffentlich-rechtlichen Mediathek „Germany’s Gold“ erwächst damit ein ernsthafter Konkurrent.
Der Chef der neu gegründeten Vivendi-Tochtergesellschaft Multiscreen Entertainment in Berlin, Stefan Schulz, bestätigte dem Nachrichtenmagazin „Focus“ (aktuelle Ausgabe), der geplante Dienst werde aller Voraussicht nach im dritten oder vierten Quartal 2012 in Betrieb genommen.
Dahinter stünden „massive Investitionen“, zu deren Höhe sich Schulz zunächst nicht äußern wollte. „Wir kommen dann mit einem relativ großen Aufschlag“, sagte er aber. Das Vivendi-Portal werde zunächst in Deutschland angeboten. „Das ist ein wichtiges strategisches Projekt für Vivendi. Von Deutschland aus soll das Modell in ganz Europa ausgerollt werden“.
Das Abrechnungsmodell basiert laut Angaben des Managers auf einer Flatrate für unbegrenzten Videokonsum und soll für alle Endgeräte vom PC über den vernetzten Fernseher bis hin zu Smartphone oder Tablet gelten. Schulz: „Wer einmal zahlt, hat einen kompletten Zugang zu allen angebotenen Filmen, kann so viel schauen wie er will und auf welchem Gerät er will. Also ein vergleichbares Modell, mit dem Netflix in Amerika groß geworden ist“.
Mit Zaoza.de betreibt Vivendi bereits ein Flatrate-Angebot mit Filmen, Serien und Musik, das Nutzern für 4,99 Euro monatlich den unbegrenzten Zugriff auf ein eher überschaubares Portfolio aus dem eigenen Lizenzkatalog ermöglicht. Ob für die geplante Erweiterung auch Fremdrechte und Partner ins Boot geholt werden sollen, ließ Schulz zunächst offen.
[ar]
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