Das US-amerikanische Videoportal Hulu liebäugelt nach wie vor mit einer internationalen Expansion. Vorstandschef Jason Kilar kann sich vorstellen, dafür weitere Investoren an Bord zu holen.
In einem Gespräch mit der Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ (Mittwochsausgabe) sagte Kilar, der das von Disney, NBC Universal und News Corp. gemeinsam betriebene Joint-Venture führt, es gebe in vielen weltweiten Märkten „unbefriedigte Bedürfnisse“ für ein Online-TV-Angebot. Auf konkrete Länder oder einen Zeitplan wollte sich der Manager hingegen nicht festlegen lassen.
Wie das Blatt unter Berufung auf vertraute Kreise berichtete, habe Kilar in der Vergangenheit die Absicht geäußert, Japan als ersten ausländischen Markt zu bedienen. Der Hulu-Chef räumte aber ein, dass sich aufgrund der Rechtesituation die Entwicklung von internationalen Ablegern generell schwierig gestalte. Hier gelte es zahlreiche Lizenzfragen zu klären und Exklusivvereinbarungen zu umschiffen.
Hulu beschäftigt in seiner Zentrale in Los Angeles aktuell 250 Mitarbeiter und rechnet für das laufende Jahr allein mit Anzeigenumsätzen in Höhe von 240 Millionen US-Dollar. 2009 waren es noch 108 Millionen Dollar gewesen. Vor kurzem ging mit „Hulu Plus“ ein Premiumableger an den Start, bei dem Abonnenten für eine monatliche Gebühr von 7,99 Dollar auf ein erweitertes und werbefreies Film- und Serienangebot zurückgreifen können (DF berichtete).
Der Aufsichtsrat von Hulu erwägt laut „Wall Street Journal“ bereits im kommenden Jahr einen Gang an die Börse oder eine Erweiterung des Investorenkreises. Kilar wollte dies gegenüber dem Blatt aber nicht bestätigen. „Wir sind glücklich, über eine Vielzahl von Optionen zu verfügen“, gab er sich ausweichend. [ar]
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