Der Internet-Videoplattform Hulu stehen schwere Zeiten bevor. Die Miteigentümer Disney und News Corp. denken aufgrund ausbleibender Gewinne über den Abzug ihrer aktuellen Fernsehserien nach.
Das als Joint-Venture von NBC Universal, News Corp. und Walt Disney betriebene Portal war 2008 gestartet und seitdem zu einer der meistgenutzten Online-Videodienste in den USA aufgestiegen. Dazu trugen nicht zuletzt aktuelle TV-Serien wie „Desperate Housewives“ und „Lost“ bei, die bereits wenige Tage nach Erstausstrahlung als werbefinanzierter Gratis-Stream über Hulu abrufbar sind.
Wie das „Wall Street Journal“ (Freitagsausgabe) erfahren haben will, reißt insbesondere dem Fox-Eigentümer News Corp. und der ABC-Mutter Disney allmählich der Geduldsfaden. Unter Bezug auf Personen aus dem Umfeld der Plattform hieß es, das Management beider Unternehmen denke darüber nach, zahlreiche Serieninhalte von Hulu abzuziehen und über konkurrierende Angebote von Netflix, Microsoft und Apple gegen Gebühr zu vermarkten.
Nachgedacht wird dem Blatt zufolge über ein vollständiges Umkrempeln des bestehenden Geschäftsmodells. Hulu könnte als „Online-Kabelanbieter“ neu positioniert werden und Live-TV und Video-on-Demand-Inhalte an Abonnenten verbreiten. Dabei würden sich die angebotenen Sender und Dienste weitgehend an etablierten Playern im Kabel- und Satellitenmarkt orientieren, so das „Wall Street Journal“.
Die Hulu-Betreiber haben den Bericht bislang weder bestätigt noch dementiert. Im November 2010 war mit „Hulu Plus“ bereits ein kostenpflichtiger Ableger des Videodienstes an den Start gegangen, der neben zusätzlichen Filmen und Serien auch das Streaming auf Fernseher und mobile Endgeräte unterstützt. Wie viele Nutzer den Dienst für 7,99 US-Dollar monatlich bislang abonniert haben, ist nicht bekannt. [ar]
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