Ein Hinweis von Microsoft führte die Polizei zu einem Nürnberger Bürger, gegen den der Verdacht des Besitzes von Kinderpornografie gehegt wird. Grund für die Verdächtigungen: Der Mann hatte ein Bild mit verdächtigem Inhalt in der Cloud hochgeladen.
Ein Hinweis von Microsoft hat Ermittlungen gegen einen Mann wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie ausgelöst. In Nürnberg wurde jüngst die Wohnung eines 24-Jährigen durchsucht, der eine möglicherweise kinderpornografische Datei in seinen Cloud-Speicher bei Microsoft hochgeladen hatte, wie die Nürnberger Staatsanwaltschaft der dpa am Mittwoch bestätigte. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts auf Erwerb und Besitz kinderpornografischer Schriften ermittelt. Der Fachanwalt Udo Vetter hatte in einem Blog-Eintrag über den Fall seines Mandanten berichtet.
„Ein Bild hat den Anfangsverdacht zu einer solchen Straftat begründet“, bestätigte die Nürnberger Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke am Mittwoch entsprechende Medienberichte. „Diese eine Datei ist nach unserer Einschätzung schon strafbar.“
Microsoft scannt automatisch Bilder, die Nutzer in dessen Cloud-Speicherdienst hochladen, auf verdächtige Inhalte. Dafür wird ein mit Hilfe einer Software generierter „Fingerabdruck“ der Bilder mit einer Datenbank bekannter kinderpornografischer Fotos abgeglichen. Das Programm namens PhotoDNA verwenden auch andere Unternehmen wie Google und Facebook.
Nach dem Fund des Bildes meldete Microsoft den Vorfall an das US-amerikanische Center for Missing and Exploited Children, welches wiederum die deutschen Behörden informierte. Microsoft beruft sich auf geltendes amerikanisches Recht. Der Fall könnte jedoch erneut die Diskussion darum befeuern, wie genau Unternehmen die Inhalte ihrer Nutzer prüfen dürfen. [dpa/kh]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com