Mit der Einbindung der Router seiner Kunden will Unitymedia sein WLAN-Netz weiter ausbauen. Dass die Öffnung der Router den Nutzern nahezu aufgezwungen wird, ruft jedoch die Verbraucherschützer auf den Plan, die den Kabelnetzbetreiber deshalb abmahnen.
Um seine Kunden auch mobil immer mit Internet versorgen zu können, verkündete Unitymedia Mitte April die Integration aller Nutzer-Router in sein Wi-Fi-Netz. Diese soll im Sommer erfolgen und künftig den Kunden den kostenlosen Zugang zum Internet erleichtern. Über 1,5 Millionen zusätzliche Zugangspunkte verspricht sich der Kabelnetzbetreiber und hat bereits begonnen, seine Kunden über den bevorstehenden Wandel zu informieren. Die Pläne von Unitymedia rufen jedoch die Verbraucherschützer auf den Plan.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mahnte die automatische Umwandlung des Routers zu einem Wi-Fi-Spot ab. Denn um die Integration des Routers in das Netz zu verhindern, müssen die Kunden der Teilnahme widersprechen. „Dadurch wird das bestehende Vertragsverhältnis des Kunden mit Unitymedia aus unserer Sicht unzulässig erweitert, denn eine solche Erweiterung ist nicht ohne die Zustimmung des Kunden möglich. Kunden sollen selbst entscheiden, ob der Router in ihrem Haus zu einem Hotspot wird oder nicht“, erklärte die Verbraucherzentrale ihre ablehnende Haltung.
Das Unternehmen, das diese Problematik selbst bei der Präsentation des Projektes ansprach, will laut „Spiegel“ in bestimmten Bereichen, vor allem bei Klauseln aus den Wi-Fi-Spot-Geschäftsbedingungen nachbessern, sieht sich in seiner WLAN-Strategie jedoch bestärkt. [buhl]
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