Die Bundesnetzagentur eröffnet am heutigen Mittwoch ihre Vectoring-Liste. In dieser können Netzbetreiber eintragen, welche Kabelverzweiger sie in den kommenden Monaten mit Vectoring aufrüsten möchten. Die Telekom plant dabei offenbar mit rund 38 000 Verzweigern.
Am heutigen Mittwoch öffnet die Bundesnetzagentur ihre so genannte Vectoring-Liste. In dieses Verzeichnis können die Deutsche Telekom und andere Netzbetreiber ihre Ausbauprojekte eintragen. Beim Vectoring werden die Kabelverzweiger für VDSL-Leitungen aufgerüstet, sodass die daran angeschlossenen Haushalte künftig mit Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload versorgt werden können.
Dabei gilt: Wer einen Kabelverzweiger als Erster für Vectoring erschließen möchte und dies in der Liste einträgt, hat diesen für sich reserviert. Dies muss dann allerdings in einem Zeitraum von maximal einem Jahr nach der Erschließung geschehen. Sollten sich mehrere Netzbetreiber einen Verzweiger reservieren, geht der Zuschlag an denjenigen, der den Ausbau am schnellsten realisiert. Die Vectoring-Technologie erfordert dabei, dass ein Netzbetreiber den kompletten Verzweiger kontrolliert.
Das Verfahren dürfte dazu führen, dass es zwischen der Deutschen Telekom und ihren Wettbewerbern zu einem Wettrennen um den Ausbau der Kabelverzweiger kommt. Für Kritik sorgte dabei im Vorfeld, dass die Liste von der Deutschen Telekom geführt wird, und von der Bundesnetzagentur lediglich kontrolliert wird. Wettbewerber fürchten daher, dass die Telekom auf Eintragungen von Konkurrenten gezielt durch eigene Eintragungen für den gleichen Kabelverzweiger reagieren könnte, um den Wettbewerb zu behindern.
Um Missbrauch zu verhindern, musste die Telekom deshalb im Vorfeld eine eigene Liste bei der Bundesnetzagentur abgeben, in welcher sie ihre eigenen Ausbaupläne darlegt. Wie das IT-Portal „Golem“ berichtet, hat die Telekom eine Liste mit Erschließungswünschen für Vectoring eingereicht, auf der rund 38 000 Kabelverzweiger verzeichnet sind. [ps]
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