Mit dem heutigen Montag baut Unitymedia sein WLAN-Angebot deutlich aus und ermöglicht seinen Kunden kostenlosen Zugang zum Internet an 1,5 Millionen zusätzlichen Punkten. Die Nutzung der privaten Kunden-Router ist dabei nicht unumstritten.
Gegen die „WLAN-Wüste“ Deutschland gehen die Telekommunikationsanbieter verstärkt vor. So haben sowohl Vodafone als auch die Deutsche Telekom bereits zahlreiche private Hotspots aufgeschaltet. Auch Unitymedia hatte im Sommer 2015 begonnen, ein öffentliches Netz in vielen deutschen Großstädten aufzubauen, und startet am Montag in seine zweite Stufe: Mit der Einbindung von Kunden-Routern werden bis Jahresende 1,5 Millionen zusätzliche Zugangspunkte geschaffen, die für Kunden des Kabelnetzbetreibers kostenlos zur Verfügung stehen sollen.
Zumindest für Neukunden und Kunden, die seit dem 8. April 2013 einen Internettarif bei Unitymedia besitzen, stehen somit 150 Mbit/s bei unbegrenztem Datenvolumen zur Verfügung. Die Verbindung soll über mobile Geräte automatisch erfolgen, sobald eine Anmeldung erfolgt ist, insgesamt soll mit fünf Geräten gleichzeitig über die Wi-Fi-Spots gesurft werden können.
Um das Netz entsprechend ausbauen zu können, wird der Funktionsumfang der Router erweitert, die künftig die Kennung „Unitymedia Wi-Fi-Spot“ aussenden, dabei soll das offene WLAN technisch strikt vom privaten WLAN-Netz der Kunden getrennt sein. Die automatische Einbindung der Router hatte allerdings bei Verbraucherschützern für Kritik gesorgt, auch eine Unterlassungserklärung seitens des Kabelnetzbetreibers hielt die Verbraucherzentrale NRW nicht davon ab, eine Klage in Erwägung zu ziehen.
Unitymedia steht diesem Problem scheinbar gelassen gegenüber, verweist auf die angepassten Besonderen Geschäftsbedingungen, die es den Kunden unter anderem ermöglichen, den Router auszustellen, ohne den Zugang zum Netz zu beschränken. [buhl]
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