Überholt Apple Music seinen Konkurrenten Spotify?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Acht Prozent aller iTunes Nutzer reichen aus, um Apple Music zum Marktführer zu machen. Seit einigen Tagen haben rund 800 Millionen iTunes-Nutzer Zugang zu dem Dienst. Zum Vergleich: Spotify hat zum Jahresbeginn rund 60 Millionen Nutzer gemeldet, wovon 15 Millionen die Premium Variante nutzen.

Sowohl bei Apple Music als auch bei Spotify hat man als Nutzer die Möglichkeit, sich für ein Einzelabo oder ein Familienabo zu entscheiden. Das Familienabo wird beim schwedischen Streaming-Dienst mit einem Rabatt von 50 Prozent im Vergleich zum Einzelabo angeboten. Der kalifornische Konzern Apple ist hier familienfreundlicher und bietet zu einem monatlichen Preis von 14,99 Euro gleich sechs Benutzern die Möglichkeit, den Streaming-Dienst zu nutzen. Bei der Übertragungsqualität der Musikstücke tun sich beide Dienste ebenfalls nicht viel: Spotify gibt an, mit bis zu 320 kbit/s zu streamen. Laut Apple streamt Apple Music mit 256 kbit/s.
 
Beide Dienste interessieren sich sehr für das Nutzungsverhalten ihrer Nutzer. Spotify gibt an, weltweit über 25 Milliarden Hörstunden aufgezeichnet zu haben, umsich an den Wünschen und Bedürfnissen seiner Nutzer zu orientieren. Daraus entwickelt der Streaming-Dienst ein neues mobiles Musikerlebnis, das passende Musik sowie abwechslungsreiches Entertainment zu bestimmten Tageszeiten in den Fokus rückt. Dazu setzt Spotify auf die Nutzung von sogenannten Drittanbieter.

Möchte man beispielsweise eine Konzertkarte des Lieblingskünstlers kaufen, bietet der schwedische Streaming-Dienst zwar die Daten an, wann der Künstler wo auftritt, nicht aber die Tickets selbst. Dazu muss man sich eine weitere Application auf sein mobiles Endgerät laden. Diese App sammelt natürlich weiterhin Daten über das Nutzungsverhalten.
 
Einen deutlichen Unterschied zum Konkurrenzprodukt soll es im Sommer geben. Laut Spotify arbeitet man derzeit an einer Zusammenarbeit mit Nike. Dabei soll in der bereits bestehenden Application Nike+ das Feature „Spotify Running“ mit eingebunden werden. Dieses soll den optimalen Mix aus zuvor gehörten Songs sowie Genre-Playlists perfekt und nahtlos abgestimmt auf das eigene Lauftempo bieten. Beginnt eine Person ihren Lauf, soll Spotify die Songauswahl automatisch dem individuellen Laufrhythmus anpassen und verändert diese je nach Schrittgeschwindigkeit des Läufers.
 
Der Trend von Spotify geht wohl dahin, mehr auf die sportliche Aktivitäten der Nutzer zu setzen, um dies dann als Alleinstellungsmerkmal zu nutzen. Der kalifornische Konkurrent bietet so etwas derzeit nicht an. Apple setzt auf sein bewährtes Konzept der Vereinheitlichung. Deshalb wurde per iOS-Update der Zugang zu Apple Music direkt mit in die bisherige Musik-App eingebunden. Hier wird ebenfalls auf das Nutzungsverhalten gesetzt. Direkt nach dem Start wird man als Nutzer nach seinen Lieblingsgenres und Lieblingskünstlern gefragt, damit Apple den Dienst den individuellen Wünsche seiner Nutzer anpassen kann. Die Rubrik „Für Dich“ setzt um, was zuvor abgefragt wurde. Das ganze erweitert sich kontinuierlich, sofern der Nutzer Musikstücke, Musikvideos, Interpreten oder Hörbücher mit einem Herz markiert. Selbst Playlisten können geliked werden.
 
Apple hat bereits angekündigt, genau darauf den Fokus zu setzen, jedem Nutzer von Apple Music individuelle Musikvorschläge machen zu können. Die Zusammenstellungen sollen hierbei von einem ganzen Team stetig aktualisiert und angepasst werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Apple Connect. Im Vorfeld hat der kalifornische Konzern ordentlich die Werbetrommel für Apple Music gerührt. Connect soll dem Nutzer das Gefühl geben mit seinem Lieblingskünstler verbunden zu sein. Fotos, Musik und Videos werden hier von Musikstars zum teilen, liken und verbreiten veröffentlicht. Eine weitere Besonderheit ist der moderierte Radiosender Beats One, der seit der Geburtsstunde von Apple Music 24 Stunden am Tag sendet.
 
Einfach alles in einer App – genau das macht Apple besonders. Keine Drittanbieter wie bei Spotify, sondern eine App für alles. Allerdings ist die Welt von Apple eine eigene. Es Bedarf also einer kurzen Eingewöhnungsphase bevor man den Dienst in vollem Umfang nutzen kann. Entgegen einiger Kritiken ist es mit Apple Music ebenfalls möglich eigene Playlisten zu erstellen und Hörbücher zu hören. Einfach und strukturiert, so könnte man die App bezeichnen. Mit wenigen Klicks ist es möglich, ein Song aus dem Radio einer Playlist hinzuzufügen. Ein weiterer Trend lässt sich im familienfreundlichen Abo-Preis für mehrere Nutzer erkennen. Zu guter letzt darf man nicht vergessen, das der kalifornische Konzern auf rund 800 Millionen iTunes-Nutzer zurückgreift und die ersten drei Monate seinen Dienst kostenlos zu Verfügung stellt.
 
Als Fazit lässt sich zusammenfassend sagen, das Spotify mit seiner kostenfreien Variante eine Hohe Anzahl an Nutzer erreicht. Der Dienst läuft sowohl auf iOS- als auch auf Android-Systemen. Hingegen ist bei Apple Music nur der Radiosender Beats One kostenlos hörbar. Dafür gibt es aber für alle drei Probemonate kostenlos, allerdings bisher nur auf dem eigenen Betriebssystem iOS oder auf dem PC. Eine Android-Version soll folgen. Wer nur eine App nutzen möchte, ist sicherlich bei Apple Music besser aufgehoben, denn dort kann lassen sich alle Features in einer Anwendung nutzen. Spotify setzt hier auf mehrere Apps, um die Features des Dienstes in vollem Umfang nutzen zu können. Allerdings hat der schwedische Dienst mit dem neuen Feature „Spotify Running“ ein interessantes Konzept, um sich einmalig zu machen.
 
800 Millionen Nutzer haben nun die Möglichkeit den neuen Streaming-Dienst von Apple für die Dauer von drei Monaten kostenlos zu testen. Wenn rund 8 Prozent nach den Probemonaten den Dienst von Apple noch nutzen, ist der kalifornischen Konzern mit über 60 Millionen Abonnements bereits der alleinige Marktführer. [mheller]

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