Das vergangene Weihnachtsgeschäft hat den bisher äußerst schleppenden Verkauf der Wii U ordentlich angekurbelt – und das trotz der neuen Konkurrenz der Playstation 4 und Xbox One. Für das Jahr sieht Nintendo aber weiterhin schwarz.
Das Weihnachtsgeschäft hat dem japanischen Spiele-Spezialisten Nintendo etwas Halt gegeben. Das Unternehmen verkaufte fast zwei Millionen Geräte der Spielekonsole Wii U. Der Gewinn in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal erreichte knapp 9,6 Milliarden Yen (rund 68 Millionen Euro). Allerdings rechnet Nintendo damit, dass das laufende Quartal das bisher verdiente Geld verbrennen wird: In der jüngst korrigierten Prognose wird ein Jahresverlust von 25 Milliarden Yen (177 Millionen Euro) erwartet.
Insgesamt setzte Nintendo in den vergangenen Monaten 2,41 Millionen Geräte der Wii U ab. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Absatz von 2,8 Millionen Konsolen – damit dürfte das laufende Quartal wieder drastisch schwächer als das Weihnachtsgeschäft ausfallen. Dass das ursprüngliche Absatzziel von neun Millionen Wii-U-Konsolen nicht zu halten sein wird, wurde schon klar als im ersten Halbjahr nur 460 000 Geräte verkauft wurden.
Die Wii U muss seit dem Weihnachtsgeschäft gegen starke neue Konkurrenz-Konsolen von Sony und Microsoft antreten. Ihr schwacher Absatz stellt das Geschäftsmodell von Nintendo in Frage. Immer mehr Branchenbeobachter empfehlen dem Traditionsunternehmen, seine berühmten Figuren wie Super Mario oder Zelda in Spielen für Smartphone-Plattformen wie Android oder Apples iOS zu vermarkten. Nintendo erteilte solchen Ideen bisher eine Absage. Konzernchef Satoru Iwata setzt nach wie vor darauf, dass mit populären neuen Spielen auch der Absatz der Geräte anzieht.
Das vergangene Quartal zeigte zumindest, dass die mobile Spielekonsole 3DS im Weihnachtsgeschäft ihr Revier gegen Smartphones und Tablets verteidigen kann. Von Oktober bis Dezember wurden 7,76 Millionen Geräte verkauft – leicht mehr als ein Jahr zuvor. In den sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres waren es aber nur knapp 3,9 Millionen gewesen. Nach den ersten neun Monaten sammelte sich in den Nintendo-Kassen ein Gewinn von knapp 10,2 Milliarden Yen (72 Millionen Euro) an. Der Neunmonatsumsatz schrumpfte im Jahresvergleich um acht Prozent auf 499,12 Milliarden Yen (3,5 Milliarden Euro).
Mit Vorlage der Quartalszahlen kündigte Nintendo am Mittwoch auch einen Aktienrückkauf an. In den kommenden Monaten sollen eigene Anteile im Wert von bis zu 125 Milliarden Yen an der Börse erworben werden. Es gehe um bis zu 7,82 Prozent der ausstehenden Aktien, teilte Nintendo mit. [dpa/fm]
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