Wer heute in Deutschland Spielautomaten und Roulette im Internet sucht, der findet problemlos eine ganze Reihe von Online-Casinos. Das Problem: Die allermeisten Anbieter haben überhaupt keine Lizenz für die Bundesrepublik.
Hintergrund ist dabei in erster Linie der deutsche Glücksspielstaatsvertrag, auf den sich die Bundesländer einigten und der momentan Online-Angebote wie Slots und Co. strikt untersagt. Erst vor wenigen Tagen, im Zuge der Veröffentlichung der sogenannten „Paradise Papers“ wurde deutlich, dass sogar deutsche Banken dem Glücksspiel bei der Abwicklung vom Zahlungsverkehr behilflich sind und entsprechend groß ist die Aufregung in der Politik. Aber wie ist es überhaupt möglich, Freispiele und andere Angebote zu offerieren, wenn die Online-Casinos eigentlich verboten sind?
Von Lizenzen und Europäischer Rechtssicherheit
Seriöse Casino-Tests wie zum Beispiel auf www.casinobonus360.de schauen bei jedem Anbieter zunächst erst einmal auf die Lizenz. Hier gibt es Staaten aus der Karibik, die den Internetspielotheken ein Siegel geben, aber auch europäische Staaten wie beispielsweise Malta sind mit dabei. Gerade die steinige Insel im Mittelmeer gilt dabei mittlerweile als Hochburg der Online-Casinos. Im Prinzip ist an einer Listung auch nichts falsch, schließlich genießen die Kunden dann die Rechtssicherheit der EU und darauf bauen viele Spielhallen, die auch in Deutschland ihren Service anbieten. Alternativen zum Euroland Malta wie etwa Gibraltar stehen aufgrund des Brexits bald nicht mehr für die Lizenzierung zur Verfügung.
Die Nachfrage bestimmt das Angebot
Online-Casinos hätten in Deutschland keine Chance und Lobby, wenn es nicht gleichzeitig derart schlecht um die landbasierten Angebote zum Glücksspiel bestellt wäre. Seit einiger Zeit laufen die Konzessionen für Automatenspiele in vielen Städten. Nach dem Willen der Politik soll es künftig viel weniger Zockerbuden geben als dies in den letzten Jahren der Fall gewesen ist. Es erscheint zwar seltsam, dass man das wirtschaftliche Potential samt Steuereinnahmen nicht mit einer Öffnung für Online-Casinos verknüpft, aber die Politik sieht in Slot Machines und Poker das einhergehende Suchtpotenzial.
Ausnahmen bestätigen die Regel: Bis vor Kurzem gab es in Schleswig-Holstein auch Lizenzen für ausgewählte deutsche Online Casinos. So wurden vor allem Sportwetten, aber auch einige richtige Glücksspielbuden online zugelassen. Dieser Trend wurde nicht fortgesetzt und im Zuge der neuen Koalition schnell wieder beerdigt.
Trotzdem wächst die Nachfrage ungebrochen und mittlerweile spielen immer mehr Leute gleich auf dem Handy. Diesen Trend haben die Casinos schnell erkannt, es werden Apps programmiert, browseroptimierte Oberflächen und sogar spezielle Casinoboni für das Spiel auf dem Phone sind heute für die allermeisten Spielhallen im Internet selbstverständlich. Das macht den Einstieg simpel und schnell und die Spieler in Deutschland scheren sich weniger um die Gesetzeslage.
Was bringt die Zukunft?
Bei aller Regulierung fällt auf: Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag mit seinen Verboten verstößt den Casion-Betreibern zufolge gegen EU-Recht. Der europäische Gerichtshof habe auf diese Ignoranz schon mehrfach hingewiesen, wird aber im Moment noch von der Politik überhört. Angesichts der Probleme in der Europäischen Union könnte es eine Stärkung der Institutionen geben und Urteile der Richter dürften dann schneller und zuverlässiger umgesetzt werden. Ob daraus dann auch ein neuer und für Online Casinos offener deutscher Glücksspielstaatsvertrag entstehen kann, wird die Zukunft zeigen. [fp]
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