Die BBC bereichert die britische Kulturlandschaft mit dem experimentellen Projekt The Space. Über einen digitalen Fernsehsender sowie Online- und Mobilfunkableger werden unter anderem der erste Film von Ridley Scott und 37 Shakespeare-Bühnenstücke in unterschiedlichen Sprachen verbreitet.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Arts Council, das dem britischen Kultusministerium zugeordnet ist, und verfügt nach eigenen Angaben über ein mehrere hundert Sendestunden umfassendes Programmarchiv, das stetig erweitert werden soll. Ziel sei es, die Möglichkeiten der digitalen Medien auszuloten, um Bürgern kostenlos den Zugang zu traditionellen und modernen Kulturformen zu ebnen. Auch populäre Künstler wie der Hip-Hop-Star Jonzi D und Autor Will Self, der mit literarischen Essays in digitaler Form experimentiert, unterstützen The Space.
BBC-Generaldirektor Mark Thompson sprach von einem Umdenken in der Sendeanstalt. Zentrale Themen wie Markenkontrolle und Urheberrecht würden bei The Space zugunsten der Kreativität in den Hintergrund gerückt. Alle Beteiligten würden ihren „Elfenbeinturm“ verlassen und sich auf das zunächst auf sechs Monate begrenze Experiment einlassen. Man hoffe aber auf eine längerfristige Fortsetzung.
Die Verbreitung von The Space erfolgt über die Satellitenplattform Freeview HD (Sendeplatz 117) und einen grafisch aufwendigen Internet-Auftritt. Für die erste Phase wurden insgesamt 53 Kulturprojekte mit einem Budget von 3,5 Millionen Pfund vom Arts Council gefördert. Die BBC hatte in der Vergangenheit bereits Archivprojekte mit der British Library und dem British Museum realisiert. [ar]
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