Test: Nintendo Wii U „Game & Wario“

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Anarchie im Videospieluniversum: Mit „Game & Wario“ für die Wii U rückt Nintendo den Tabletcontroller mit berührungsempfindlichem Bildschirm und Bewegungssensoren in den Mittelpunkt und wirft Videospieler in einen Topf voll durchgeknallter Minispiele mit innovativen Steuerungskonzepten.

Wario ist die gemeine und geldsüchtige Version von Mario, dem Prinzessin-rettenden Gutmenschen, der schon durch unzählige Abenteuer hüpfte. Bereits seit dem Gameboy Advance existiert die Wario-Ware-Reihe, in der dem Spieler kurzweilige Minispiele vorgesetzt werden, deren Spielmechanik man in Sekundenbruchteilen erfassen muss.
 
So fährt etwa ein Finger auf dem Bildschirm von links nach rechts und der Spieler muss im richtigen Moment einen Knopf drücken, damit das Bohrinstrument passgenau in das Nasenloch fährt. Die Spielreihe gibt sich demzufolge ungemein anarchistisch und wartet mit abstrusem Humor auf. Im Nintendo-Wii-Ableger „Game & Wario“ wirkt das Ganze insgesamt jedoch etwas braver; am eigentlichen Spielkonzept hat sich aber nichts geändert.

So schnippt man mit dem Finger in einem Minispiel über den berührungsempfindlichen Bildschirm des Controllers etwa eine Bowlingkugel auf die Bahn und beeinflusst die Laufbahn der Kugel anschließend über seitliche Bewegungen des Gamepads. Das fühlt sich toll an und macht auch richtig Laune. Leider können nur die wenigsten Minispiele mit vielen Freunden (maximal fünf) gespielt werden und alleine verliert „Game & Wario“ viel von seinem Reiz.

Allerlei Spielchen sind aber auch für zwei Spieler vorgesehen. In der großen Runde macht zum Beispiel das auf dem Montagsmalerkonzept basierende Minispiel Artwork jede Menge Spaß. Dabei kritzelt ein Spieler etwas auf den Bildschirm des Controllers, die anderen sehen die Zeichnung indes auf dem Fernseher und müssen den Begriff erraten. Auch das Bogenschießen wirkt angenehm kreativ. Dabei hält man den Controller hochkant und zielt mit einem Schnurrbart-Flitzebogen auf den Bildschirm. Ein Wisch auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm feuert dann den Pfeil ab.
 
Im Rhythmusspiel Pirates fungiert der Controller als Schutzschild und man muss Pfeile aus verschiedenen Richtungen in Schach halten. Der Cloud dabei: Der Bildschirm auf der Steuereinheit gewährt einen 360-Grad-Einblick in die Spielwelt und so muss man sich auch umdrehen, um etwa Pfeile aus dem Hinterhalt abzuwehren.

Insgesamt fällt „Game & Wario“ aber relativ kurzlebig aus und neben den Minispielen, die den Controller kreativ einsetzen und auch wirklich Spaß machen, finden sich auch ein paar eher lahme Einlagen wieder.
 
Grafisch wird nicht viel geboten, wenngleich das Artwork im Zusammenspiel mit der teils chaotischen Musik einen gewissen Charme versprüht. Dennoch sehen heute bereits viele Gratisspiele auf einem Smartphone besser aus. Zudem ist es schade, das Wario nicht mehr ganz so anarchistisch daherkommt.
 
Insgesamt zeigt Nintendo wiederum eindrucksvoll auf, wie gut die hausinternen Spieleentwickler die eigene Hardware im Griff haben und wie konsequent und vielseitig man die Bewegungssensoren und den Touchscreen des Controllers nutzen kann.
 
Beim nächsten Ableger der Wario-Ware-Reihe wünschen wir uns dann aber noch mehr Minispielchen und ein paar zeitgemäße Onlinefunktionen würden die unbestreitbare Attraktivität des Titels sicher noch weiter steigern. [ds]

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