Nachdem sich die Deutsche Telekom in den vergangenen Tagen härtester Kritik stellen musste, ging der Konzern nun in die Offensive und verteidigte seine Pläne eines Datenvolumens als „faire Lösung“. Zudem sei man nach wie vor für ein freies und offenes Internet. Dies müsse aber nicht kostenlos sein.
Mit ihrer Ankündigung, im Mai ein Datenvolumen für Festnetz-Anschlüsse einführen zu wollen, bei deren Überschreitung die Internet-Geschwindigkeit gedrosselt werden kann, hat die Deutsche Telekom einen wahren Sturm der Entrüstung bei Nutzern ausgelöst. Vom Tod des Internet war schon die Rede und auch die Netzneutralität sehen viele in Gefahr. Nun meldete sich der Konzern zu Wort und verteidigte seine Pläne: „Die Deutsche Telekom steht für das freie und offene Internet“, erklärte Telekom-Sprecher Philipp Blank am Freitag im Interview mit dem Deutschlandfunk. Netzneutralität bedeute aber nicht, dass das Internet kostenlos sein müsse.
Mit der Schaffung einer Obergrenze und den Konsequenzen einer Überschreitung will der Konzern offenbar für mehr Gerechtigkeit sorgen. „Fakt bei uns ist: Drei Prozent der Kunden verursachen mehr als 30 Prozent des Datenvolumens. Das bedeutet für die Kunden, Lieschen Müller subventioniert bisher den Heavy User“, fuhr der Sprecher fort und verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Telekom Milliarden in ihre Breitbandnetze investieren werde.
„Wir finden das eine fairere Lösung“, so Blank. Immerhin sollen mit Hilfe des Datenvolumens in Zukunft auch nur diejenigen stärker zur Kasse gebeten werden, die auch tatsächlich mehr Volumen beanspruchen. Der normale Nutzer werd von der Veränderung kaum betroffen sein, ließ der Konzern zudem am Dienstag verlauten. Das kleinste Volumen wird 75 GB im Monat betragen, der durchschnittliche Kunde bei der Telekom verbrauche allerdings nur 15 bis 20 GB. „Neben dem Surfen im Netz und dem Bearbeiten von Mails ist dieses Volumen beispielsweise ausreichend für zehn Filme in normaler Auflösung plus drei HD-Filme, plus 60 Stunden Internetradio, plus 400 Fotos und 16 Stunden Online-Gaming“, versuchte die Telekom zu beruhigen. [fm]
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