Bonn – Nun anscheinend doch: Die Telekom scheint sich damit abzufinden, ihr VDSL-Netz nicht alleine betreiben zu können. Damit würde der Telekommunikationsriese dem Druck der EU-Kommission nachgeben.
Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, verhandle die Telekom bereits mit der Konkurrenz über die Wiederverkaufs-Modalitäten. Dies würde es den Wettbewerbern erlauben, die VDSL-Anschlüsse ähnlich wie bei der DSL-Technologie auch bei der Telekom zu mieten und dann unter eigenen Konditionen zu verkaufen.
Dies dürfte neue Bewegung in den Streit zwischen der Bundesregierung und der EU bringen. Nachdem die Regierung die VDSL-Technologie als „neuen Markt“ im Telekommunikationsgesetz (TKG) definiert hatte, was effektiv eine Befreiung von der Regulierung bedeutete, hatte die EU-Kommission ein Wettbewerbsverfahren in Brüssel eingeleitet.
Gleichzeitig war das superschnelle VDSL-Glasfasernetz, welches Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit pro Sekunde ermöglicht, wirtschaftlich bisher alles andere als erfolgreich. Vor allem die erhofften Privatkunden, die über das neue Netz auch Internet-TV (IPTV) abonnieren sollten, sind bisher ausgeblieben. Deswegen hat der neue Telekom-Chef René Obermann bereits reagiert und das IPTV-Angebot „Entertain“ auf ADSL2+ gestartet. [lf]
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