In der Diskussion um die Nutzung der Hauptverteiler für das Vectoring sieht sich die Telekom auf einem guten Weg. Dieser Kurs zum Breitbandausbau ist vor allem bei der Konkurrenz heftig umstritten.
Glasfaser oder Vectoring – das ist die große Frage beim von der Bundesregierung vorgegebenen Weg zum flächendeckenden Breitbandausbau. Für die Deutsche Telekom ist Vectoring, das die Nutzung bereits vorhandener Kupferleitungen vorsieht, die beste Lösung. Das Vorgehen des Bonner Telekommunikationsunternehmens sorgt dabei aber für heftige Kritik von den Konkorrenten.
So will die Telekom die Vectoring-Technologie an den Hauptverteilern einsetzen, um somit die Breitband-Geschwindigkeit für beinahe sechs Millionen Anschlüsse auf bis zu 100 Mbi/s auszubauen. Dies würde aber auf Kosten der Breitbandkonkurrenz gehen, da das Verfahren an einem Verteiler nur von einem Anbieter realisiert werden kann.
Über den Antrag der Telekom bei der Bundesnetzagentur, von der Verpflichtung befreit zu werden, auch der Konkurrenz Zugang zu den 8000 Hauptverteilern zu ermöglichen, ist bisher noch nicht entschieden worden. In Bonn ist man jedoch zuversichtlich, zeitnah einen positiven Bescheid zu erhalten. „Wir sind durch die Moderation der Bundesnetzagentur sehr weit vorangeschritten“, erklärte Ulrich Adams, Vorstandsbeauftragter für den Breitbandausbau bei der Deutschen Telekom, auf der Herbstkonferenz der Deutschen Breitbandinitiative.
So sei bereits über das Thema Bitstromzugang diskutiert worden, ein Vorleistungsprodukt, das Besitzer eines eigenen Netzes Wettbewerbern anbieten muss für deren Angebote. Die Gespräche seien schon weit fortgeschritten, laut Adams „fast schon bei der Preisfrage angekommen.“
Die Kritik bleibt aber weiter laut: So forderte der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) die Abspaltung des Festnetzbereichs der Telekom vom Betrieb, um eine Gleichbehandlung der Bonner und ihrer Mitbewerber zu erreichen. [buhl]
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