Die Deutsche Telekom hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres leichte Gewinn- und Umsatzrückgänge verkraften müssen. Gegen den Trend entwickelten sich Smartphones und die IPTV-Plattform Entertain zum Wachstumstreiber.
Angepasst um die Entkonsolidierung von T-Mobile UK, die im ersten Quartal 2010 noch in den Zahlen enthalten war, sank der konzernweite Umsatz laut am Freitag vorgelegten Zahlen um 3,0 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) ging um 5,0 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zurück. Beim bereinigten Konzernüberschuss ergab sich ein Rückgang um 27,4 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro.
In Deutschland bleib der Festnetzbereich ein Sorgenkind. Im ersten Quartal betrug der Umsatzrückgang 4,6 Prozent, der Mobilfunk entwickelte sich mit einem Plus von 1,3 Prozent hingegen positiv. Erstmals im ersten Quartal 2011 wurden die Kundensegmente Privatkunden, Geschäftskunden und Wholesale getrennt ausgewiesen. Während der Umsatz mit Privatkunden um 3,6 Prozent und im Wholesale-Bereich um 6,6 Prozent zurückging, legten die Erlöse mit Geschäftskunden um 2,7 Prozent zu.
Als Wachstumstreiber erwies sich einmal mehr das Geschäft mit mobilen Daten. Der Umsatz kletterte hier im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2010 um 32 Prozent auf 384 Millionen Euro. Die Kündigungsrate lag mit 1,0 Prozent um 0,3 Zähler unter dem Vorjahreswert und unterstreiche die Kundenzufriedenheit, so der Konzern.
Ein positiver Trend ist auch beim Internet-Fernsehen Entertain zu erkennen. Mehr als 100 000 Menschen haben sich laut Konzernangaben im ersten Quartal für das IPTV-Angebot entschieden. Dadurch stieg die Zahl der Bestandskunden auf 1,3 Millionen. Auf dem DSL-Markt konnte die Telekom ihren hohen Marktanteil von rund 46 Prozent behaupten.
Während sich das Systemgeschäft und das Deutschlandgeschäft größtenteils erfreulich entwickelt hätten, habe die Entwicklung in Resteuropa sowie in den USA die Erwartungen enttäuscht. Das Management sprach in Bonn von schwierigen Wettbewerbsumfeldern, Eingriffe der Regulierungsbehörden sowie Steuerbelastungen als Auslösern für negative Trends.
„Wir haben unsere Hausaufgaben erfolgreich gemacht. Der geplante Verkauf von T-Mobile USA markiert für uns den Beginn einer neuen Ära“, erklärte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. „Die Weichen sind auf Erneuerung des Konzerns gestellt, und diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen. Die Zahlen zum ersten Quartal lassen aber erkennen, dass weitere Herausforderungen auf uns warten“. [ar]
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