
Timotheus Höttges, der künftige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, sieht die europäischen Telekommunikationsunternehmen im Nachteil gegenüber der US-Konkurrenz. Der Grund: Die strenge Regulierung. Von der Politik fordert er deshalb eine strikte Deregulierung der Märkte.
Der designierte Vorstandschef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, fordert von der Politik eine deutliche Deregulierung der Telekommunikationsmärkte. Gegenüber dem Magazin „Wirtschaftswoche“ sagte Höttges, dass es notwendig sei, regulatorische Schranken in Europa abzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz aus den USA wiederherzustellen. „Um den Rückstand gegenüber den US-Telekommunikations- und -Internet-Giganten aufzuholen, brauchen wir eine europäische Standortstrategie und neue, mutigere Deregulierungsschritte“, so der designierte Telekom-Chef.
Laut Angaben aus einem Positionspapier der Deutschen Telekom, welches der „Wirtschaftswoche“ vorliegt, fordert das Unternehmen einen vollständigen Verzicht auf Regulierungsmaßnahmen, eine aktive Industriepolitik sowie eine Lockerung der Fusionskontrollen, um die europäischen Telekommunikationsunternehmen wieder auf Augenhöhe mit der US-amerikanischen Konkurrenz zu bringen. Eine verbraucherfreundliche Regulierung mit möglichst vielen Wettbewerbern und sinkenden Preisen würde diesem Ziel entgegenstehen.
„Regulierung und Wettbewerb sollten so umgestaltet werden, dass der Weg für eine innereuropäische Konsolidierung und Kooperationen geebnet wird. Nur so erreichen wir die notwendige Größe, um im Wettbewerb mit US-amerikanischen und asiatischen Konkurrenten bestehen zu können“, so Timotheus Höttges gegenüber dem Wirtschaftsmagazin.
Höttges soll Anfang 2014 die Nachfolge von Rene Obermann als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom antreten. Der gebürtige Sollinger ist bereits seit März 2009 Finanzvorstand des Bonner Unternehmens.
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