Bonn – Überraschende Kehrtwende: Die Deutsche Telekom AG soll beschlossen haben, ihr IPTV-Angebot zukünftig nicht mehr exklusiv über das VDSL-Netz anbieten.
Dies berichtete die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf „mit dem Vorgang vertraute Personen“. Der Vorteil für die Telekom: Das T-Home-Angebot würde einer ungleich größeren Zahl von Haushalten zur Verfügung stehen.
Denn derzeit erreicht das VDSL-Netz, welches die Telekom sehr teuer verlegen ließ, laut „FTD“ nur ungefähr 5,5 Millionen deutsche Haushalte in zwölf Großstädten. Sollte T-Home auch über das normale DSL-Netz angeboten werden, dann könnten nach „FTD“-Angaben auf einen Schlag annähernd 750 Städte erreicht werden.
Diese Änderung der Unternehmensstrategie im Bereich Breitbandinternet geht wohl auf den neuen Telekom-Chef René Obermann zurück, der das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig machen will. Bisher wollte man T-Home nutzen, um schnell viele VDSL-Anschlüsse zu verkaufen. Laut FTD hat Europas größter Telekommunikationsanbieter bereits 500 Millionen Euro in das VDSL-Netz investiert, bisher jedoch nur zirka 25 000 Abonnenten gewinnen können.
In diesem Zusammenhang ist dann auch unklar, in wieweit die Telekom den Ausbau des VDSL-Netzes weiterhin vorantreibt. Aus dieser Entscheidung resultiert ein weiteres Problem: Wenn T-Home auf den normalen DSL-Leitungen problemlos läuft, dann handelt es sich bei dem VDSL-Netz nicht mehr um einen „neuen Markt“, der besondere Funktionen ermöglicht und deswegen von der Regulierung ausgenommen werden kann.
Wenn Sie sich ausführlich über das IPTV-Angebot in Deutschland informieren möchten, dann besuchen Sie doch einfach unser IPTV-Spezial. Dort erfahren Sie, welche Anbieter es gibt, wie die Technologie funktioniert, was die Vorteile sind und vor allem, was es kostet. [lf]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com