Die mobile Nutzung und Social Media sind wichtige Treiber für die insgesamt 1400 Online-Videoportale, die es in Deutschland bislang gibt. Die Zahl der Angebote steigt dabei immer weiter. Im vergangenen Jahr konnten sie um 11 Prozent zulegen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) in ihrer am Donnerstag vorgelegten Langfassung des „Web-TV-Monitor 2011“. Entfielen 2010 erst drei Prozent der Video-Abrufe auf mobile Angebote, erwarten die Anbieter bis 2013 eine deutliche Steigerung auf dann 25 Prozent, hieß es in einer Mitteilung der Medienhüter.
So wurden fünf Prozent der Web-TV-Zugriffe 2010 über Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter generiert. Hier erwarten die Anbieter bis 2013 einen Anstieg auf 13 Prozent. Der mit Abstand größte Teil der Nutzung der täglich 166 Millionen Video-Abrufe entfalle derzeit auf Video-Sharing-Portale wie Youtube, die zwar nur drei Prozent des Angebots ausmachen, aber annähernd 90 Prozent der Nutzung generieren.
Wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht, ist die Anzahl der Web-TV-Angebote in Deutschland gegenüber 2010 von 1275 auf über 1400 Angebote gestiegen. Täglich würden rund 166 Millionen Videos abgerufen werden. Neben der wachsenden Zahl an Web-TV-Programmen haben die Analysten von Goldmedia, die die Studie im Auftrag der Bayerischen Landesmedienanstalt durchgeführt haben, deutliche Umbrüche beim Zugriff auf dieWeb-TV-Angebote festgestellt. Neben dem PC und dem Smartphone kämen neue Geräte wie Tablet-PCs, Spielekonsolen oder internetfähige Hybrid-Fernseher hinzu.
Neben den Video- und Onlineportalen der klassischen Medien, die im Vergleich zum Vorjahr mit 35 zusätzlichen Angeboten an den Start gingen, machen reine Internet-TV-Sender mit 33 Prozent rund ein Drittel der gesamten Angebote aus. Hier sind 36 neue Angebote hinzugekommen. Vervollständigt wird die Zahl der Web-TV-Angebote von Corporate-TV- und Videoshopping-Portalen (9 Prozent), nichtkommerziellen Web-TV-Sendern (5 Prozent), Mediatheken und Video-Centern (zusammen 4 Prozent) sowie Video-Sharing-Plattformen (3 Prozent).
Von wachsender Bedeutung für Web-TV ist auch hybrides Fernsehen. Zwar seien die aktuellen Abrufe noch kaum messbar, 2013 erwarten die Anbieter aber einen Abrufanteil von 6 Prozent. Nach Aussage der Analysten würden davon vor allem Mediatheken, Videocenter und Online-Angebote der TV-Sender profitieren. Deutschland sei allerdings noch weit von den Erfolgen des amerikanischen Anbieters Netflix entfernt. Grund dafür sei ein fehlender Content-Aggregator, der auf allen Plattformen vertretbar ist.
Bei den untersuchten Angeboten handelte es sich um jene Video-Dienste, die regelmäßig aktualisiert werden, über einen herkömmlichen Web-Browser abrufbar sind, sich an ein deutsches Zielpublikum wenden und ihre Inhalte überwiegend selbst produzieren oder lizenzieren. [rh/su]
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