Studie: Jeder Dritte fühlt sich in digitaler Welt überfordert

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Jeder dritte Mensch in Deutschland fühlt sich nicht für die Digitalisierung der Gesellschaft gerüstet. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.

32 Prozent der Befragten gaben bei der Erhebung der Initiative D21 an, dass sie die Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordere. 38 Prozent der Bevölkerung sei wenig oder überhaupt nicht daran interessiert, ihr Wissen im Bereich Computer, Internet und digitale Themen zu vertiefen. Die Menschen in Deutschland seien insgesamt allerdings so digital wie nie zuvor unterwegs, die digitale Spaltung verringere sich jedoch nicht. Diesen Trend könne man dem aktuellen Digital-Index 2017/2018 entnehmen.

„Wir beobachten zwar eine positive Entwicklung“, sagte Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative. Immer mehr Menschen würden sich souveräner, kompetenter und aufgeschlossener in der digitalen Lebenswelt bewegen. „Doch nach wie vor fühlen sich viele nicht für die digitale Welt gewappnet.“ Hier wären in allen Bereichen der Bildung mehr Anstrengung erforderlich, so Schwaderer.

Der Analyse zufolge nutzen erstmals über 80 Prozent der Menschen in Deutschland das Internet. Treibende Faktoren sind demnach Smartphones. Unter den 50 bis 64-Jährigen und den über 65-Jährigen nutzen jeweils 5 Prozent mehr das Netz, um 10 beziehungsweise 3 Prozentpunkte legte die mobile Nutzung zu. Insgesamt verzeichne man eine leichte Steigerung bei der Internetnutzung, dennoch stünden 16 Millionen Menschen in Deutschland digital abseits.

Die Initiative D21 ermittelt seit 2013 in ihrem Digital-Index den Digitalisierungsgrad in der Bevölkerung. Dabei werden Indexpunkte zwischen 0 und 100 ermittelt, die Aspekte wie Zugang, Nutzung, Kompetenz und Offenheit in einer Kennzahl erkennbar machen soll. Mit 53 Indexpunkten sei der Indexwert erstmals seit 2013 um 2 Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, hieß es. Dennoch befinde sich der Digitalisierungsgrad in Deutschland „weiterhin nur auf mittlerem Niveau“. [dpa]

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91 Kommentare im Forum
  1. Und was soll uns diese "Studie" besonderes aussagen?!? Ich würde mal sagen - und das zeigt diese Studie eindrucksvoll - dass Medienbildung emminent wichtig ist und imer wichtiger wird, diese aber in keiner Weise statt findet, weder eine crossmediale Aufklärungskampagne, noch dass Wanka und ihre Landesfüst(inn)en anstalten machen in den Lehrplänen Medienbildung aufzunehmen. So viel mal zur Bildung liebe Politik, die ständig drüber redet, aber auch eben nicht mehr, egal ob auf Landes- oder Bundesebene. Ausnahmsweise mal ne brauchbare Studie.
  2. Das kommt auch noch dazu. Man wägt einfach nicht mehr ab, weil klicken und wischen heute als so "intuitiv" gilt, dass es keines (kritischen/abwägenden) Nachdenkens mehr bedarf. Und genau - und nicht nur deswegen - braucht es Medienbildung, besonders bei Kindern und Jugendlichen.
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