Immer und überall fernsehen: Streaming-Portale wie Netflix versprechen Serienfans mehr Fernsehen als je zuvor. Der Befürchtung, dass der TV-Konsum dadurch weiter steigen wird, tritt eine aktuelle Studie entgegen.
Die Zahl der Streaming- oder Video-on-Demand (VoD)-Portale hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen und löst das klassische lineare Fernsehen vor allem bei der Jugend immer mehr ab. Besonders die ständige Verfügbarkeit, die den Zuschauer selbst entscheiden lässt, wann und wie lange er eine Sendung oder Serie verfolgen will, spricht viele Nutzer an. Dass damit ein immer stärkerer TV-Konsum einhergeht, dem widerspricht eine aktuelle Studie der University of Texas in Dallas (UT Dallas).
Die Wirtschaftsprofessoren Alejandro Zentner und Stan Liebowitz haben analysiert, welche Veränderungen der Übergang von Rundfunk-Fernsehen zu Kabel-TV ergaben, um abschätzen zu können, wie sich Internet-TV auswirken wird. Der wichtigste Punkt ist dabei die Zeit, denn mehr Programmauswahl bedeute nicht mehr Zeit zum Fernsehen.
Die größere Vielfalt steigere jedoch das Sehvergnügen: „Zusätzliche Programmauswahl legt nahe, dass die Leute eher eine TV-Show finden werden, die ihren Geschmack gut trifft“, so Zentner. Einen wirtschaftlichen Aspekt stellen die Professoren in ihrer Studie auch in den Vordergrund: On-Demand-Anbieter sollten nicht auf steigende Einnahmen spekulieren, da ein merklicher Anstieg des TV-Konsums ausbleibe. Abo-Modelle seien hier im Vorteil. Als Beispiel führt die Studie das Videoportal Hulu an, dass sich 2010 von einem rein werbefinanzierten zu einem Bezahlangebot entwickelt habe. [buhl]
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