Trotz der NSA-Skandals verschlüsseln die wenigsten Deutschen ihre E-Mails, obwohl die Verschlüsselung vor dem Missbrauch der persönlichen Daten guten Schutz verspricht. Dies geht aus einer Umfrage der Bitkom hervor.
Die Verschlüsselung von E-Mails ist bei den Nutzern in Deutschland laut einer aktuellen Umfrage des Bitkom nicht populär. Grundsätzlich viel zu aufwendig findet demnach ein Viertel der Befragten die Verfahren. 64 Prozent gaben als Grund für den Verzicht an, dass sie sich damit nicht auskennen würden. 59 Prozent setzen sie nicht ein, weil ihre Kommunikationspartner keine Verschlüsselung nutzen. Lediglich 15 Prozent hätten 2015 demnach ihre Mails verschlüsselt, ein Jahr zuvor waren es mit 14 Prozent ähnlich wenige Nutzer.
Ein kurzes Hoch gab es laut Bitkom, kurz nachdem die NSA-Affäre im Juli 2013 ins Rollen kam. Zuvor hatten nur sechs Prozent der Nutzer ihre Mails geschützt. Danach sei die Verbreitung allerdings nicht mehr wesentlich gestiegen, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Dabei könnten sich die Nutzer damit gut vor Missbrauch ihrer persönlichen Daten schützen. „Die Anwendung ist aber häufig noch zu kompliziert.“
Einige Mail-Anbieter böten bereits die Möglichkeit der Verschlüsselung der elektronischen Nachrichten an. Die am häufigsten genutzten Verfahren sind dem Bitkom zufolge die Software Pretty Good Privacy (PGP) und dessen Open-Source-Variante OpenPGP sowie S/MIME. Für eine geschützte Übermittlung der Mail müssen sowohl Sender als auch Empfänger das gleiche Verfahren verwenden und den öffentlichen Schlüssel ausgetauscht haben. [dpa/kw]
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