
Bonn – Die deutsche Telekom AG hat bei der Bundesnetzagentur Entgelte beantragt, die Wettbewerber bezahlen sollen, wenn sie ihre Leitungen an das System des Konzerns anschließen.
Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeine fühle sich die Konkurrenz mit diesem Schritt von der Telekom überrumpelt. Unter den Wettbewerbern hat es monatelang Verhandlungen gegeben, wie die Zugangswege technisch gestaltet werden sollen. Der Konzern fordert nun festgelegte Preise für ihre Leistungen – ohne Absprache mit den Konkurrenten.
Da es zu teuer wäre neue Schächte für die Glasfaser zu graben, muss die Telekom ihren Mitstreitern verschiedene Zugangswege anbieten. Ein Angebot wäre die Nutzung freier Leerrohre zwischen ihren Hauptverteilern und den Schaltkästen auf den Bürgersteigen.
Dafür fordert der Konzern allerdings 41 Cent pro laufenden Meter für ein Viertel der Rohrkapazität. Damit sind besonders die alternativen Anbieter unzufrieden. Sie benötigen nicht so viel Platz, wie die Telekom ihnen zur Verfügung stellt, berichtet die Zeitung.
Die Telekom will außerdem eigene Glasfaserkabel zwischen Hauptverteiler und Verteilerkästen anbieten, sollte es keine freien Lehrrohre mehr geben. Dafür verlangt sie monatlich 320,46 Euro sowie eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 82,23 Euro.
Des weiteren fordern die Wettberwerber der Frankfurter Allgemeine zufolge, dass die Telekom das VDSL-Netz innerhalb der vorhandenen Multifunktionsgehäuse schaltet. Der Konzern lehne dies ab, weil nicht genüg Platz vorhanden sei. Stattdessen wolle er weitere Schaltkästen aufstellen. Die alternativen Anbieter befürchten damit einen erheblichen Anstieg der Kosten. [mth]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com