Streamingdienste sind eigentliche Golden-Globe-Abräumer

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Bei der Verleihung der Golden Globes wird es wohl keine großen Überraschungen geben, was die „üblichen Verdächtigen“ angeht. Aber schon jetzt steht fest, dass die eigentlichen Abräumer Streamingdienste wie Netflix und Amazon sein werden. Mit insgesamt acht Nominierungen liegt Netflix dabei auf Platz eins.

Im Bereich TV deuten sich bei der Verleihung der Golden Globes am 10. Januar 2016 Überraschungen an. Denn wie sich bereits jetzt abzeichnet, dürften die Streamingdienste im kommenden Jahr die großen Abräumer sein. Amazon, Netflix und das hierzulande nicht ganz so bekannte Hulu dominieren bei den Awards das Bild.
 
So sind die Streamingdienste unter anderem mit Serien wie „Orange is the New Black“, „Veep“ oder „Transparent“ nominiert und lassen so die alten Networks wie Fox und CBS wortwörtlich alt aussehen. Lediglich der amerikanische Pay-TV-Anbieter HBO kann da noch mithalten. Vor allem aufgrund von Serien wie dem Erfolgsformat „Game of Thrones“ gilt HBO als Erfinder des Qualitätsfernsehens im Bereich der Serien.

Netflix kann sich über ganze acht Nominierungen freuen, dicht gefolgt von HBO mit sieben. Fünf Nominierungen gab es für Amazon, welches sich damit auf Platz vier einreiht. Von diesen vier Chancen gab es insgesamt drei allein für die Serie „Transparent“. Der Erfolg des Serien-Genres wurde bereits in den 1990er Jahren mit Serien wie „Oz“ und „Sopranos“ von HBO gelegt. Das Serienformat erlaubte es den Autoren, komplexe Charaktere und epische Handlungsstränge zu entwickeln, deren Ausmaß in einem Kinofilm nicht realisierbar gewesen wäre.
 
Was jedoch noch für die große Zukunft von Serien im Pay-TV spricht, ist, dass das Bezahl-Fernsehen völlig unabhängig von Werbeeinnahmen ist. So muss man im Gegensatz zu klassischen TV-Sendern nicht permanent auf die Quoten blicken. Schon etliche Serien fanden so ein zu frühes Ende. Diese Souveränität erlaubte es den Streaminganbietern auch, zu experimentieren. So konnten auch vermeintliche Tabuthemen wie Sex und Gewalt behandelt werden, was bei den Zuschauern ankam.
 
Gerade Streamingdienste wie Netflix und Amazon perfektionierten dieses System aber noch und gingen einen Schritt weiter. Spielfilme und Serien anderer anzubieten, ist kein Alleinstellungsmerkmal, nur Eigenproduktionen machen heutzutage den Unterschied und sind essenziell, um sich als Marke etablieren zu können. Amazon setzte dem Ganzen die Krone auf, indem diverse Serien-Pilotfolgen produziert wurden, bei denen die Zuschauer auf Prime Instant Video abstimmen dürfen, welche Geschichte weiter erzählt werden soll.
 
So sind ganze 14 Serien entstanden, manche sogar bereits in zweiter Staffel, wie „Mozart in the Jungle“. Somit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für Autoren und deren Geschichten, es gibt genug Raum auch für unkonventionellen Erzählstoff. So geht es in der neuen Amazon-Serie „The Man in the High Castle“ um die Ereignisse, die passiert wären, wenn die Nazis im Zweiten Weltkrieg gesiegt hätten. Doch die Streamingdienste haben sich nicht nur auf Serien versteift, auch als Spielfilm-Produzenten wollen sie künftig in Erscheinung treten. Für den Zuschauer bedeutet das, dass es noch richtig spannend im Filmgeschäft werden wird und man sich auf zahlreiche neue Formate freuen kann. [am]

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8 Kommentare im Forum
  1. Veep wird von HBO produziert und nicht von einem Streaminganbieter! Aber interessant...Die Streamingdienste scheinen qualitativ doch was drauf zu haben....
  2. OK, Tante Edith: Golden Globes: Noms By TV Shows & Networks Wer dann aber hinterher gewinnt, ist eine ganz andere Frage.
  3. Wer auch gewinnt ist vollkommen egal, Serien sind billig Produziert und auf Fliessband Qualität. Es gibt ausnahmen, Fargo ist so eine, die haben wirklich eine Serie in Spielfilm Qualität abgeliefert. Die meisten Serien sind nur so dahin gerotzt und das merkt man wenn man sie schaut, den alle Serien haben was gemeinsam! sie sind nur einmal Kost, wobei Spielfime auch noch nach 20 Jahren in der Prime Time laufen. Serien kommen meist da wo eh keiner mehr schaut, Nachts oder Früh als lückenfüller. Der Streaming Anbieter der das zuerst erkennt und mehr Filme Produziert wird auf lange sicht die Nase vorn haben. GOT ist so schlecht das man es gar nicht faßt wie billig die Serie ist und trotzdem wird sie überall gelobt und gehypt. Die Serie wird irgendwann einfach beendet werden ohne das es jemals Winter wurde.
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