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Lange hieß es, das Internet mache das Geschäft der Musikindustrie kaputt, nun bringt das Netz die Wende: Dank des Streamings wird mit Musik so viel Geld umgesetzt, wie lange nicht mehr.
Der Erfolg von Streaming-Diensten hat der Musikindustrie das erste deutliche Umsatzwachstum seit rund zwei Jahrzehnten beschert. Im vergangenen Jahr wuchsen die Erlöse aus dem Verkauf von Musik um 3,2 Prozent auf 15 Milliarden Dollar (gut 13 Milliarden Euro), wie der globale Musikverband IFPI am Dienstag mitteilte.
„Der Motor hinter der starken Zunahme ist vor allem das Streaming“, sagte Edgar Berger, Internationaler Geschäftsführer von Sony Music, bei der Vorstellung des IFPI-Jahresberichts in London. Die Erlöse von Streaming-Diensten wie Spotify, Apple Music, Deezer oder Napster sprangen um 45,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar noch.
Beim Streaming wird die Musik direkt aus dem Netz abgespielt, für eine monatliche Abo-Gebühr gibt es Zugang zum gesamten Angebot eines Dienstes. Einige Anbieter haben auch werbefinanzierte Gratis-Versionen.
Damit haben Streaming und Downloads das Geschäft mit Tonträgern mit einem Verhältnis von 45 zu 39 Prozent deutlich abgehängt. In Deutschland ist die Lage anders, hier machen CD-Verkäufe immer noch 60 Prozent der Erlöse aus.
Trotzdem ist die Musikindustrie mit der Entwicklung des Streaming-Geschäfts nicht ganz zufrieden. Es gibt immer wieder Spannungen um Internet-Plattformen wie YouTube, auf denen es kostenlos Musik gibt. [dpa/fs]
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