Steckt das Internet in einer Krise?

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Cyber-Mobbing, anonymisierte Hass- und Hetz-Kommentare – das Internet und seine sozialen Netzwerke zeigen sich alles andere als sozial. Zukunftsforscher Matthias Horx sieht des Web in einer Krise und einen Trend zu mehr Achtsamkeit.

Der Publizist und Zukunftsforscher Matthias Horx (60) sieht das Internet 20 Jahre nach Beginn des Online-Booms in einer Krise. „So nützlich Digitalität in einigen Bereichen sein mag, so sehr erzeugt sie Nebenwirkungen im Sozialen. In den sozialen Medien herrscht eine darwinistische, brutale Vorführmentalität. Längst wird das Netz zum Denunzieren und Hassen verwendet“, sagte der Leiter des Zukunftsinstituts in Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur. Statt Datenfreiheit herrsche Überwachung im Netz, statt Verbundenheit eher digitaler Stress.

Horx sieht den Trend zu einer neuen Achtsamkeit: „Achtsamkeit ist verbunden mit einem anderen Umgang mit den Medien.“ Dabei gehe es nicht darum, einfach offline zu gehen, sondern das Online-Verhalten besser in den Griff zu bekommen. „Wir nennen das den Omline-Trend.“ Das „Om“ in Omline stamme von der Meditationssilbe „OM“ und bezeichne den Zustand, in dem digitale Technologien achtsam und souverän genutzt würden.
 
Horx zufolge verabschiedeten sich diese achtsamen Menschen „in einer überreizten und übervernetzten Welt“ von den „immer schrilleren Sensationen und Angst-Produktionen der Medien. Sie steigen aus dem Panik- und Paranoia-Diskurs aus und wenden sich wieder den menschlichen Beziehungen zu.“[dpa/buhl]

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