Im Wettbewerb um den wachsenden Audiomarkt will der Streaminganbieter Spotify Radiosender und Verlage noch mehr auf seine Plattform ziehen. „Wir sehen uns eher wie einen Browser für Audio“, sagte Spotify-Europachef Michael Krause bei den Medientagen München.
Spotify habe sich von einer reinen Musikstreaming-Plattform zu einem System für Musik und Podcasts mit vielen Inhalten und Anbietern gewandelt. „Da ist noch viel Möglichkeit für privates und öffentlich-rechtliches Radio, das auch zu nutzen“, sagte Krause. Ein neuer Anbieter im Audiobereich seien auch Verlage mit ihren Podcasts. Gerade im Lokalen etwa gebe es da „tolle relevante Inhalte“.
Deutschlandradio-Programmdirektorin Jona Teichmann nannte Spotify Partner und Wettbewerber zugleich. „Wir sind Partner, aber wir sind auch Konkurrenten“, sagte sie. „Möglicherweise irgendwann werden wir nur noch Konkurrenten sein.“
Deutschlandradio habe sich früh entschieden, mit Inhalten auf Spotify zu gehen. „Wir gehen dahin, wo die Leute sind“, sagte Teichmann für den öffentlich-rechtlichen Sender. Auch die Geschäftsführerin von RTL Radio Deutschland, Nina Gerhardt betonte: Der Knackpunkt sei, die Inhalte auf neuen mobilen Ausspielwegen anzubieten. „Wir müssen dort sein, wo die Menschen uns hören wollen.“
Zur Zukunft der Kooperation mit Spotify sagte Teichmann: Die Plattform sei wichtig, um an ein bestimmtes Publikum heranzukommen. „Und wenn das dann nicht mehr ist, dann ist die Plattform auch nicht mehr wichtig.“ Entscheidend sei zudem letztlich die Qualität des Angebots. „Ich glaube auch, ein Audio ist nicht erfolgreich wegen der Plattform, sondern wegen des Inhalts und der Machart.“
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