Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hält Twitter, Facebook und Co. für keine geeigneten Plattformen zum Meinungsaustausch.
„Soweit ich das beobachte, findet in den so genannten sozialen Medien nur selten eine Debatte statt, die den Ansprüchen genügt, die ich mit Debatten verbinde“, sagte der 70-Jährige den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Montag).
Bei einem ernsthaften Meinungsaustausch handle es sich um eine Debatte, die „anspruchsvollen Fragen in einer ernsthaften Weise nachgeht“, betonte der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Das schließt schon die Kurztaktigkeit der Formate, wie man sie bei sozialen Medien vorfindet, regelmäßig aus.“
Lammert sagte, er empfehle generell, „sich bei emotionalen Aufwallungen eine Denkpause zu genehmigen, bevor man etwas sagt oder schreibt“. So könne man „zur Deeskalation eines Konflikts“ beitragen. Er betonte: „Man muss nicht auf alles reagieren, was einen ärgert.“
Zuletzt hatte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck mit seinem Rückzug aus sozialen Medien Aufsehen erregt. Habeck hatte Anfang des Jahrs erklärt, sich als Konsequenz aus dem Ärger um Wahlkampf-Tweets und dem Datendiebstahl von Twitter und Facebook zu verabschieden. [dpa]
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