Nutzer des Musik-Dienst Soundcloud müssen sich auf eine wohl eher unbeliebte Neuerung einstellen. Denn der Dienst führt Unterbrechungen für Werbung ein. Umgehen lassen soll sich diese dann nur noch über einen kostenpflichtigen Abodienst, an dem Soundcloud derzeit arbeitet.
Der Berliner Musik-Dienst Soundcloud führt Werbe-Unterbrechungen ein und plant einen Abodienst. Die Werbung sollen zunächst nur Nutzer in den USA hören, sagte eine Firmensprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Bald solle es auch ein Bezahlangebot geben. „Wir entwickeln ein Abonnement-Angebot für Nutzer, die es vorziehen würden, keine Werbung zu hören“, sagte sie.
Die „New York Times“ hatte zuerst von den Plänen berichtet. Zum Start des Werbeangebots hat Soundcloud erstmals Lizenzvereinbarungen mit einigen Musikfirmen geschlossen. Mit Beginn der Werbe-Einblendungen sollen Künstler erstmals Geld von Soundcloud bekommen, wenn ihre Songs abgespielt werden.
Soundcloud ist eine Art YouTube für Musik: Nutzer können dort Songs und andere Audio-Dateien hochladen, anhören und kommentieren. Auf der Webseite finden die Musikfans auch viele Remixe bekannter Lieder. Genau das – Remixe mit Schnipseln dutzender Songs – erschwere die Verhandlungen über Lizenzgebühren, schrieb die „New York Times“.
Nun hat Soundcloud Verträge mit mehreren Musikfirmen geschlossen, darunter BMG, wie das Unternehmen bestätigte. Man sei in aktiven Gesprächen mit anderen großen Labels, unabhängigen Musikfirmen und Künstlern. Mit den drei Major-Labels Sony, Warner und Universal gibt es dem Zeitungsbericht zufolge bisher keine Lizenzvereinbarung.
Soundcloud wurde 2008 gegründet und hat sein Berliner Büro im Startup-Zentrum „Factory“ direkt am ehemaligen Mauerstreifen. Erst im Januar hatten bekannte Investoren aus dem Silicon Valley Geld in das Unternehmen gesteckt. Wie viel, wurde nicht bekannt. [dpa/fm]
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