studiVZ und meinVZ gehören eigentlich längst der Vergangenheit an und wurden von Facebook und Co überholt. Unter dem schlichten Namen VZ kehren die sozialen Netzwerke nun jedoch zurück.
Neben dem Messaging-Dienst ICQ (digitalfernsehen.de berichtete) feiert nun auch das VZ sein überraschendes Comeback. Dabei hat wohl kaum jemand an eine Rückkehr der Netzwerke gedacht. 2007 hatte die Verlagsgruppe Holtzbrinck mehrere Millionen Euro für die VZ-Gruppe gezahlt, nur um dann zu erleben, wie diese von Facebook, Whatsapp und Co überholt wurde. 2017 ging das Netzwerk unter der Momentous Entertainment Group insolvent. Seite Anfang 2018 gehören studiVZ und meinVZ dem ehemaligen Lieferando-Gründer Jörg Gerbig. VZ soll nun die alten Websites ablösen und unter einem Dach versammeln.
Nutzerinnen und Nutzer, die noch einen alten Account bei einer der VZ-Seiten besitzen, können ihre Daten einfach in die neue Seite importieren. Seit dem 27. April ist die Beta-Version des Gruppennetzwerks online. Im Vordergrund des Projekts steht vor allem der Datenschutz. Somit will VZ mit gutem Beispiel vorangehen und die Privatsphäre der Nutzer besser schützen. Während der Beta-Phase soll zunächst Feedback der Nutzer eingeholt werden, um die Seite und eine geplante VZ-App mit neuen Funktionen weiterentwickeln zu können.
Agneta Binninger, Geschäftsführerin der VZ Netzwerke, sagte zu der Neugründung: „Social Media ist in Verruf geraten und Datenausverkauf wird in deutschen Medien immer wieder als Thema aufgegriffen. Die aktuellen Anbieter sind unübersichtlich, kommerziell und alles wird auf der Timeline breitgetreten. Whatsapp ist toll, bietet aber keinerlei Funktionen, wenn aus einer der Gruppen mal ein Event oder eine organisierte Community werden soll, und Instagram ist vor allem auf eine gute visuelle Selbstdarstellung und perfekte Selfies ausgerichtet. Sowohl Facebook, Instagram und Youtube sind Profil- und Timeline-zentriert.“.
VZ biete dabei nun eine Alternative auf dem deutschen Markt, die komplett auf Gruppenkommunikation ausgerichtet sei. Statt einer Timeline soll es verschiedene Gruppen, Foren und Channels geben. Bekannte Retro-Funktionen wie das „Gruscheln“ und der „Buschfunk“ sollen weiterhin enthalten sein.
Die VZ Networks GmbH will etwa drei Monate nach Start der neuen Website die alten Plattformen endgültig abschalten. Die Website schülerVZ ist bereits seit 2013 offline.
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