Schuldigitalisierung: Bund will Technik statt Personal bezahlen

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Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert von FDP und Grünen die Schuldigitalisierung nicht zu bremsen, dabei wollen die nicht „bloß Laptops“ für die Schulen vom Bund haben.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat FDP und Grüne aufgefordert, der geplanten Grundgesetzänderung für die Digitalisierung der Schulen zuzustimmen. „720 Millionen Euro stehen bereits im kommenden Jahr in einem Sondervermögen für den Digitalpakt Schule bereit“, sagte Karliczek der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Eine Bund-Länder-Vereinbarung stehe ebenso wie eine Mehrheit im Bundesrat. „Auf der Bremse stehen Grüne und FDP.“ Ähnlich hatte sich Karliczek bereits am Donnerstag im Bundestag geäußert.

Der Bund will Länder und Kommunen bei dem Projekt mit fünf Milliarden Euro unterstützen. Doch noch verhandelt die Koalition im Bund mit FDP und Grünen über einen entsprechenden Gesetzentwurf von Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Denn für die nötige Grundgesetzänderung bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament sowie im Bundesrat.
 
Karliczek sagte: „Die Oppositionsfraktionen beklagen regelmäßig, es gehe nicht schnell genug mit der Digitalisierung.“ Jetzt hätten Grüne und FDP die Chance, Schwung in den Prozess zu bringen und der Grundgesetzänderung zuzustimmen. „Wer am Digitalpakt Schule eine Grundsatzdiskussion zum Föderalismus aufmacht, behindert den Fortschritt und versündigt sich an der Zukunft unserer Kinder.“
 
FDP und Grüne hatten in den vergangenen Tagen erläutert, dass sie darauf pochen, dass der Bund nicht ausschließlich in Technik investieren darf, sondern auch „in Köpfe“ – also in eine bessere Personalsituation an den Schulen. [dpa/tk]

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3 Kommentare im Forum
  1. Hatten wir das Thema nicht gestern schon? Mit der Ausbildung von Lehrern im Umgang mit den "neuen Medien" lässt sich nunmal in der Industrie kein Geld verdienen, wozu also Ausbildungen fördern? Das Gedöns anschaffen, früher oder später geht es einem Lehrer/ Lehrerin auf den Sack das da 20 ungenutzte IPads einstauben und nimmt sich der Sache in seiner/ ihrer Freizeit an.
  2. Da kümmert sich kaum ein Lehrer drum, eher ehrenamtlich jemand, der mit der Schule irgendeinen Bezug hat (Eltern, Verwandte/Bekannte von Lehrern), der auch entsprechende IT-Kenntnisse hat. Eine Schule ist wie ein mittelständisches Unternehmen mit mehreren 100...1000 Mitarbeitern (hauptsächlich Schüler), die ein gemeinsames Computer-Netzwerk nutzen können sollen und das mit genau definierten Rechten im Netzwerk.
  3. Die 2/3 Mehrheit sollte kein Problem sein, gibt ja vier Oppositionsfraktionen im Bundestag, die nötigen Stimmen bekommt man schon irgendwie zusammen.
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