Leipzig – Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 die gesamte Bundesrepublik flächendeckend mit Breitbandzugängen zu versorgen. Während dies in den urbanen Zentren schon heute gewährleistet ist, hat insbesondere der ländliche Raum mit erheblichen Versorgungslücken zu kämpfen.
Mit dem Ziel, diesen Haushalten Zugang zum Breitbandinternet zu ermöglichen, hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Konjunkturpakets II Fördermöglichkeiten beschlossen.
Um diese Aufgabe schnellstmöglich zu lösen, führt an der Förderung der satellitengestützten Technik wohl kein Weg vorbei: Die derzeit aufgelegten Projekte der Landesmedienanstalten, nicht genutzte Rundfunkfrequenzen für die Übertragung von Breitbandzugängen im ländlichen Raum einzusetzen, werden, wenn sie denn funktionieren, den Kunden nur deutlich niedrigere Datenraten anbieten können, als das bei einer Satellitenverbindung der Fall ist.
So räumte auch der Pressesprecher der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), Axel Dürr ein, dass derzeit Unklarheit über die Kosten für eine Anbindung an das breitbandige Internet über Rundfunkfrequenzen herrsche, denn das sei eine Sache der jeweiligen Anbieters.
Auch die Kapazität der je nach Nutzung möglichen Datenrate für die Nutzer soll bei dem Modellprojekt erst ermittelt werden. „Über zwei bis vier Megabit pro Sekunde würden wir uns sehr freuen“, sagte Dürr (DIGITALFERNSEHEN berichtete).
Die Technik für Internet-Breitbandzugänge über Satellit ist dagegen bereits seit 2007 flächendeckend verfügbar. Zudem fielen die Preise für die Zugänge in den letzten Monaten und liegt derzeit zwischen 20 und 80 Euro, je nach Anschluss und Anbieter.
Der Satelliten-Internet-Breitbandzugang erfordert zudem keine Investitionen in neue Infrastrukturen und ist somit geeignet, das von der Politik vorgegebene Ziel 2010 zu erreichen.
SES Astra hat als führender Satellitenbetreiber in Europa gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) Astra2Connect, eine drahtlose Breitbandinternet-Verbindung über Satellit, entwickelt. Das Produkt ist insbesondere für Haushalte in ländlichen Regionen ohne terrestrische DSL-Versorgung gedacht.
Die interaktive Zwei-Wege-Technologie von Astra2Connect ermöglicht das gleichzeitige Senden und Empfangen der Daten über den Satelliten. Darüber hinaus lässt sich Astra2Connect auch für Telefondienste und den Fernsehempfang über Satellit nutzen. Mit diesem in Europa umfangsreichsten Triple-Play-Angebot können Endkunden komplett unabhängig von einem herkömmlichen Festnetz- und Kabelanschluss surfen, telefonieren und mehr als 370 digitale Fernseh- und Radioprogramme empfangen. Eine Satellitenschüssel am Haus genügt.
Astra2Connect ist seit April 2007 auf dem deutschen Markt und wird mittlerweile in zehn weiteren europäischen Ländern erfolgreich angeboten. Der Vertrieb läuft über nationale Service Provider, in Deutschland sind das die Deutschen Telekom sowie die Unternehmen Filiago und StarDSL.
Gemeinsam mit diesen Vertriebspartnern kann der Satellitenbetreiber – eigener Darstellung zufolge – in Deutschland einen raschen Breitbandausbau im ländlichen Raum garantieren. [mg]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com