Trotz Umtausch-Aktion gehen weiterhin Akkus des Galaxy Note 7 von Samsung in Flammen auf. Nach Medienberichten will der koreanische Hersteller die Produktion der fehlerhaften Geräte vorerst aussetzen.
Samsung setzt laut Medienberichten die Produktion seines problembehafteten Smartphones Galaxy Note 7 aus. Zuvor hatten US-Verbraucher Brände auch bei ausgetauschten Geräten gemeldet. Inzwischen wurden fünf Fälle allein in den USA bekannt, in denen ein Ersatzgerät in Flammen aufgegangen sein soll.
Das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“ berichteten am Montag unter Berufung auf informierte Personen, Samsung habe die Fertigung vorläufig gestoppt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap schrieb das auch und nannte den Manager eines Zulieferers als Quelle. Samsung selbst äußerte sich dazu zunächst nicht.
Das Unternehmen hatte in seiner jüngsten Stellungnahme am Sonntag erklärt, man nehme die Verbraucherberichte ernst. „Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, die besagten Fälle zu untersuchen und die Ursache zu ermitteln.“ Man arbeite dabei eng mit der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC zusammen. „Sollten wir ein Sicherheitsrisiko feststellen, werden wir gemeinsam mit der CPSC geeignete Sofortmaßnahmen ergreifen“, sagte ein Sprecher. Die CPSC hatte Mitte September einen offiziellen Rückruf des Modells in den USA verfügt.
Smartphone-Marktführer Samsung hatte Anfang September eine weltweite Umtauschaktion für rund 2,5 Millionen Geräte des Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr bei den Akkus bekanntgegeben.
Am Wochenende waren vier weitere Fälle in den USA bekanntgeworden, in denen nach Angaben der Betroffenen Austauschgeräte des Note 7 in Brand gerieten. Eines der Geräte füllte demnach bereits am Dienstag in der Nacht ein Schlafzimmer mit Rauch, am Sonntag soll das wieder passiert sein, wie ein Nutzer dem Technologieblog „The Verge“ berichtete. Ein weiterer Samsung-Kunde schrieb „The Verge“, sein Note 7 sei in Brand geraten, als es während des Mittagessens auf einem Schrank lag.
Zudem hatte sich am Freitag ein Telefon in den Händen eines 13-jährigen Mädchens entzündet. Am Mittwoch war bereits ein Flugzeug in den USA kurz vor dem Start wegen eines brennenden Note 7 geräumt worden. Auch hier handelte es sich dem Besitzer zufolge um ein Ersatzgerät. Yonhap schrieb, auch in Südkorea und Taiwan habe jeweils ein ausgetauschtes Gerät gebrannt.
Nach den Berichten kündigten die Mobilfunk-Betreiber AT&T, T-Mobile US und Verizon an, keine Note 7 an ihre Kunden mehr auszugeben. Käufer könnten ihre Geräte gegen andere Modelle von Samsung oder Smartphones anderer Anbieter umtauschen.
Samsung verkaufte das Modell im mehreren Ländern seit August. In Deutschland sollte es erst am Tag der Austausch-Ankündigung Anfang September breit in den Handel kommen. Zuletzt war der Verkaufsstart in Europa für den 28. Oktober angekündigt worden.
Früheren Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde zufolge könnte ein Grund für die Probleme beim ursprünglichen Note 7 gewesen sein, dass Akkus etwas zu groß für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen könne. [dpa/buhl]
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