Auch nach dem Rückzug des wegen brennender Akkus in die Schlagzeilen geratenen Galaxy Note 7 kommt Samsung nicht zur Ruhe. Nachdem Umweltschützer den Plan, die Smartphones zu verschrotten, kritisiert haben, soll das Gerät teilweise wieder angeboten werden.
Samsungs Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 könnte nach Klärung der Gründe für die Akku-Brände nun doch wieder auf den Markt zurückkehren. In einigen Regionen können die Telefone mit Zustimmung der Regulierungsbehörden als runderneuerte oder Leih-Geräte wieder angeboten werden, teilte der Smartphone-Marktführer aus Südkorea am Montag mit. Länder und Zeitplan sollen später bekanntgegeben werden. Umweltschützer hatten den ursprünglichen Plan kritisiert, die Millionen Telefone zu verschrotten.
Das Galaxy Note 7 hatte Samsung ein im Smartphone-Markt beispielloses Fiasko eingebracht. Nach Akku-Bränden gab es im vergangenen Herbst erst eine weltweite Rückruf-Aktion – und dann mussten auch noch vermeintlich sichere Ersatzgeräte wieder eingezogen werden, weil auch sie Feuer fingen. Noch nie zuvor war ein Smartphone-Modell wegen Sicherheitsrisiken komplett eingestellt worden.
Samsung führte die Brände nach einer monatelangen Untersuchung auf Design- und Produktionsfehler bei den Akkus zurück. Die Geräte selbst waren damit entgegen zwischenzeitlichen Zweifeln doch fehlerfrei – was nun einen Weg für ihre Rückkehr auf den Markt eröffnen könnte.
Samsung hatte rund vier Millionen Note-7-Smartphones zurückgenommen, die als Gefahrengut transportiert worden waren. Der Image-Schaden war beträchtlich – so wurde in Flugzeugen monatelang darauf hingewiesen, dass Geräte des Modells nicht mitgeführt werden dürften. Die Belastung durch das Debakel für das operative Geschäft bezifferte Samsung auf umgerechnet rund fünf Milliarden Euro.
Die Ankündigung kommt zu einem überraschenden Zeitpunkt: Am Mittwoch will Samsung sein neues Flaggschiff-Modell Galaxy S8 vorstellen und kann eine Erinnerung an die Probleme mit dem Note 7 eigentlich schlecht gebrauchen. Zugleich hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder heftige Kritik von Umweltschützern gegeben, die es als Verschwendungen von Ressourcen verurteilten, dass die Millionen von Geräten verschrottet werden sollen. So waren Greenpeace-Aktivisten vor einem Monat in die Samsung-Präsentation auf dem Mobile World Congress geplatzt.
Nun sicherte der Konzern auch zu, dass beim Zerlegen von Note-7-Geräten Material wie Kupfer, Nickel, Gold und Silber ins Recycling kommen. [dpa/buhl]
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