Mit der Google-TV-Box möchte sich der Internet-Riese auch im Fernsehsegment klar positionieren. Auf Inhalte der RTL Gruppe muss Google dabei aber wohl verzichten, denn das Medienunternehmen will seine Programme für das Angebot nicht zur Verfügung stellen. Bei ProSiebenSat.1 sieht man dem Projekt derweil gelassen entgegen.
Die Möglichkeit, auf sämtliche Medieninhalte auf einmal zugreifen zu können – das möchte der Internet-Konzern Google den Nutzern mit seiner TV-Box-Plattform bieten. Doch nicht alle konventionellen Fernsehsender aus Deutschland werden über das Angebot zur Verfügung stehen. Die RTL Gruppe steht dem Projekt äußerst kritisch gegenüber und will seine Programmangebote für Google TV sperren, wie das Internetportal „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ am Samstag berichtete.
„Wir scheuen uns nicht vor Wettbewerb, haben aber bekanntlich etwas dagegen, dass Dritte versuchen, die von uns aufwendig erstellten Inhalte auf unsere Kosten zu kommerzialisieren“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Dazu gehöre eben auch das Vorgehen, die Formate des Senders mit eigenen Angeboten zu überblenden. „Deshalb werden wir Google TV unsere Angebote nicht zur Verfügung stellen“, so der Sprecher weiter gegenüber dem Portal.
Während man bei RTL um den Profit aus den eigenen Programmen bangt, sieht man dem Google-Angebot bei ProSiebenSat.1 gelassen entgegen. Sprecher Marcus Prosch erklärte: „Im Markt der hybriden TV-Applikationen zählt nicht der technische Service sondern vor allem der Content selbst. Und wo Content King ist, ist alles andere zweitrangig“, so Prosch. Zudem betreibe man mit MyVideo breits einen eigenen webbasierten TV-Kanal, und mit der Online-Videothek Maxdome, die laut dem Sprecher aktuell mit rund 50 000 Titeln ausgestattet ist, sei man ebenfalls gut aufgestellt. „Damit sind wir branchenfremden Technik-Unternehmen meilenweit voraus“, wie Prosch erklärte. [fm]
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