Die ProSiebenSat.1 Media macht ihre Ankündigung wahr und stellt das Onlineportal MyVideo als ersten eigenen TV-Sender im Internet auf. Neben weiteren Serien-Highlights, die ihre Premiere auf der Plattform feiern, plant der Konzern eine große Content-Offensive mit linearem Streaming und eigens für MyVideo produzierten Formaten.
Mitte Juni hatte ProsiebenSat.1-Vorstandschef Thomas Ebeling angekündigt, das der Konzern seine Internetaktivitäten erhöhen und die konzerneigene Videoplattform quasi zum fünften Kanal ausbauen will, um vor allem jüngere Zielgruppen besser erreichen zu können. Nun macht das Unternehmen aus Unterföhring ernst und stellt MyVideo als ersten eigenen Web-TV-Sender der Gruppe auf, wie ProSiebenSat.1 am Donnerstag bekannt gab.
Für die Produktion der linearen und interaktiven Web-TV-Angebote, mit denen der Konzern die Video-on-Demand-Inhalte des Portals ergänzen will, wurden am Standort Unterföhring eigens zwei Studios umgebaut und mit spezieller Regietechnik ausgestattet, um den speziellen Anforderungen von interaktiven Web-Shows gerecht werden zu können.
Neben den bereits vorhandenen Inhalten aus den Entertainment-Bereichen Musik, Spielfilm und TV-Serien setzt ProSiebenSat.1 künftig auch verstärkt auf bekannte Gesichter aus dem Internet, die mit eigenen Videobeiträgen auf dem Portal zu sehen sein werden. So gehört die Gamingsendung „Let’s Play Together“, bei der sich Gronkh und Sarazar jeden Freitag ab 18.00 Uhr live mit ihren Zuschauern durch diverse Games kämpfen, bereits zum aktuellen Angebot.
Als weiteres Live-Format kündigte ProSiebenSat.1 mit „MyVideo RushHour“ eine einstündige Show an, bei dem ein Moderatorenduo regelmäßig über neue Internet-Videos, Apps, Technik-Gadgets und ganz allgemein Neuigkeiten aus der Welt des Internets berichten soll. Die Sendung soll jeweils Montag und Dienstag ab 18.00 Uhr als Live-Stream zu sehen sein. Beide Formate sind im Anschluss an die Live-Ausstrahlung auf MyVideo auch nachträglich abrufbar.
Darüber hinaus will das Unternehmen auch weiterhin auf Serien-Premieren im Internet setzen. Eine Strategie, die sich für den Senderverbund in diesem Jahr bereits mehrfach als Erfolgskonzept erwiesen hat, denn die Web-Premieren der US-Serien „Sons of Anarchy“ und „Spartacus: Blood and Sand“ erreichten 4,5 Millionen beziehungsweise sogar 13,5 Millionen Abrufe.
Noch in diesem Jahr soll der zur Verfügung stehende Content kontinuierlich erweitert werden. So sollen laut Angaben des Konzerns bis zum Jahresende noch weitere Web-only-Channels entstehen. Dafür arbeitet ProSiebenSat.1 bereits mit verschiedenen TV- und Internet-Stars zusammen, um neue Formate zu kreieren. Wie ProSiebenSat.1-Digital-Geschäftsführer Sebastian Weil ankündigte, wolle man die Nutzer „innerhalb der kommenden Monate mit neuen unkonventionellen Formaten überraschen“. [fm]
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