Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat nach Einschätzung seines Chefs Max Conze die Talsohle durchschritten.
„Unser Unterhaltungsbereich war unterfinanziert“, kommentierte der ehemalige Chef des Technologieunternehmens Dyson die Zeit vor seinem Antritt im vergangenen Jahr. Abhilfe schaffen soll die Investition in digitale Unterhaltungsformate und die Streaming-Plattform Joyn, die am 18. Juni starten soll. Ziel sei, in zwei Jahren zehn Millionen Nutzer zu erreichen.
„Wir sind gerade dabei, Magazine, Nachrichten und Sportformate für Joyn zu entwickeln“, sagte Conze. Zudem setzt der Manager auf adressierbare, also auf Nutzerinteressen zugeschnittene Onlinewerbung, um die anhaltenden Rückgänge der Werbeeinnahmen zu stoppen: „Wir werden wieder mit Werbung wachsen, davon bin ich überzeugt.“
Zum Beispiel die Öffentlich-Rechtlichen: „Ich bin sehr hoffnungsfroh, dass zum Start im Juni die ARD und die ARD-Familie in unseren Live-Streams Partner sind. Und das ZDF ist auch da“, sagte Senderchef Max Conze der dpa. Joyn soll als kostenloses Mediathek-Portal starten, im Winter um werbefreie Bezahlangebote ergänzt werden und in zwei Jahren 10 Millionen Zuschauer erreichen.
Weil ProSiebenSat.1 in den vergangenen drei Jahren zwei Drittel an Wert verloren hat, wird auch immer wieder über eine Übernahme spekuliert, etwa durch den italienischen Mediaset-Konzern. Conze sagte hierzu, man arbeite bei Produktion und Technik zusammen. Er betonte aber:
„Ich sehe keine industrielle Logik in einer industriellen Kombination von Mediaset und ProSiebenSat.1.“[dpa]
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