Seit einem Jahr ist Simsme auf dem Markt, doch auf den Durchbruch wartet der Messenger der Deutschen Post weiterhin. Der Plan, mit mehr Sicherheit gegen die Marktmacht von Whatsapp vorzugehen, scheint zu scheitern.
Kommunikation erfolgt heute immer schneller. Vor allem dank Messengerservices wie Whatsapp können Daten und Nachrichten sofort an die Mitmenschen versendet werden. Der Dienst von Facebook ist dabei mit weltweit angeblich 800 Millionen Nutzern der klare Marktführer, den auch große Probleme beim Datenschutz nichts anhaben können. An diesem Punkt wollte die Deutsche Post mit ihrem eigenen Messenger-Dienst Simsme ansetzen, der vor allem in Sachen Sicherheit dem Konkurrenten überlegen sein sollte. Ein Jahr nach Markteinführung kann der Dienst jedoch nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, hatte die Post im März zwar eine Million Downloads zu vermelden, was sich im Vergleich zu den weltweit rund 100 Millionen neuen Nutzer von Whatsapp jedoch bescheiden ausnimmt. Die Tatsache, das die Post seither keine weiteren Meldungen über den Stand der Nutzerzahlen abgegeben hat, lässt auf eher bescheidene Downloadzahlen schließen.
Dabei ist die Idee hinter dem Messenger in Zeiten von NSA-Abhörskandalen interessant: Durch eine Verschlüsselung soll unbefugtes Mitlesen ausgeschlossen werden, die abgeschickten Daten sollen nach einer Zwischenlagerung auf deutschen Servern nach Zustellung gelöscht werden. Auch eine Selbstzerstörungsfunktion kann, allerdings kostenpflichtig, installiert werden, welche die Daten nach einer selbstbestimmten Zeit löscht.
Um die Verbreitung zu beschleunigen, soll über Partnerschaften mit Medienunternehmen, Verkehrsbetrieben, einem Wetterdienst und sogar dem Fußballverein 1. FC Köln die Bekanntheit von Simsme gesteigert werden. Um den Beweis der Sicherheit des Messengers antreten zu können, wurde nun eine Kooperation mit der Polizei Niedersachsen geschlossen, die Simsme vorerst ein Jahr für die innerdienstliche Kommunikation nutzen wird.
Ein erfolgreicher Testverlauf könnte für die Deutsche Post wertvoll sein, plant das Unternehmen doch auch, den Dienst Unternehmenskunden für die interne Kommunikation schmackhaft zu machen. [buhl]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com