Nach der umstrittenen Welle von Abmahnungen wegen der Nutzung von Porno-Streams über das Portal Redtube sind nun auch gefälschte Abmahnungen im Umlauf. Trittbrettfahrer wollen die Hysterie offenbar nutzen, um private Computer mit Viren und anderer Schadsoftware zu infizieren.
Betrüger versuchen offenbar, auf eine Welle von Abmahnungen wegen angeblich im Internet geschauter Pornofilme aufzuspringen. Derzeit würden gefälschte Abmahnschreiben per E-Mail verschickt, erklärte das Landgericht Köln am Dienstagabend. Das hätten Betroffene dem Gericht berichtet. Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke sagte, die E-Mails enthielten im Anhang eine zip-Datei mit angeblichen Anwalts-Unterlagen. Die Dateien enthielten allerdings Viren, warnte er. Man sollte sie daher nicht öffnen.
Die echten Abmahnungen stammen von der Kanzlei Urmann und Collegen. Sie wurde offenbar vom schweizerischen Rechtevertreter „The Archive“ beauftragt. Nutzern der Sexfilm-Seite Redtube.com wird vorgeworfen, durch die Nutzung der gestreamten Filme das Urheberrecht verletzt zu haben. Die abgemahnten Nutzer sollen eine Unterlassungserklärung unterschreiben und 250 Euro an den Rechtevertreter „The Archive“ überweisen. Allerdings ist umstritten, ob sich diejenigen strafbar machen, die urheberrechtlich geschütztes Material wie beim Streaming nur anschauen und nicht weiterverbreiten.
[dpa/hjv]
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