Porno-Abmahnungen: IP-Adressen illegal gesammelt?

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Nachdem vergangene Woche tausende Abmahnungen wegen illegalem Porno-Streming verschickt wurden, stellt sich immer mehr die Frage, wie der Rechteinhaber an die IP-Adressen der Nutzer gekommen ist. Experten vermuten mittlerweile, dass dies nicht auf legalem Weg geschehen ist.

Nach der Abmahnwelle gegen Nutzer der Porno-Website Redtube bleibt es weiter unklar, wie der Rechteinhaber The Archive AG an die Internet-Adressen der abgemahnten Nutzer gelangt ist. Dies sei offenbar auf nicht legalem Weg geschehen, vermuten derzeit verschiedene Fachmedien und gehen entsprechenden Indizien nach. Erfahrungsberichte belegten, dass die Nutzer mit Hilfe eines Skripts zunächst auf eine andere Website weitergeleitet worden seien, wo die jeweiligen IP-Adressen aufgezeichnet wurden, berichtet etwa das Fachportal „Golem“.

„Viele Indizien sprechen (…) für eine Vorgehensweise, die in den strafrechtlichen relevanten Bereich reicht und zumindest den Verdacht auf Computerbetrug in gewerblichem Ausmaß nahelegt“, schreibt auch „heise online“. Erfahrungsberichte von Betroffenen in den Foren von „Golem“, „Chip“, „heise online“ und anderen Portalen beschrieben, dass ihr Rechner beim Aufrufen der Redtube-Seite zuvor auf andere Websites umgeleitet worden sei. Dort seien vermutlich dann die Zugriffsdaten registriert und gespeichert worden. Anschließend sollen die Nutzer auf die ursprünglich angewählte Streaming-Site von Redtube weitergeleitet worden sein.
 
Sollten diese Berichte zutreffen, würde das bedeuten, dass die Rechteinhaber oder deren „Ermittler“ gezielt deutschen Traffic zu ihrer gefälschten Proxy-Seite geleitet habe, folgert „heise online“. Dort seien dann die IP-Adressen erfasst und dann nichts ahnende Nutzer zu Redtube.com weitergeleitet worden. „amit hätten sie die behaupteten Urheberrechtsverletzungen ohne aktives Mitwirken der Abgemahnten selbst generiert.“
 
In der vergangenen Woche waren Zehntausende Nutzer wegen des Abrufs von Sexvideos von der Rechtsanwaltskanzlei U+C abgemahnt und aufgefordert worden 250 Euro zu bezahlen. Bislang äußerte sich der Rechteverwerter nicht zu der Frage, wie die IP-Adressen der Nutzer ermittelt worden waren. [dpa/fm]

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17 Kommentare im Forum
  1. AW: Porno-Abmahnungen: IP-Adressen illegal gesammelt? ohne irgendwie stellung zu beziehen, aber was ist den am Serverlogfile auswerten illgeal ? So wie ich der Verstanden habe, wurde Werbung gebucht, der Traffic wurde auf eine "Fake" Seite weitergeleitet, und dort gabs ne weiterleitung zu dem richtigen Angebot. Meiner Meinung ist daran nix illegal Aber, im Endeffekt haben sie dadurch selbst dazu beigetragen, das der Stream angeschaut wurde. Somit haben sie wenn es wirklich so war, "Beihilfe" geleistet. Trotzdem wurden "meiner Meinung" die IP Adressen nicht illegal beschafft. Jeder Webmaster der Werbung bucht, macht das doch genau so
  2. AW: Porno-Abmahnungen: IP-Adressen illegal gesammelt? Und ? Jeder der eine Webseite hat, sieht auch die IP Adresse der Leser/Besucher. Auch DF hier. Warum ist das eine illegal und das andere nicht ? Natürlich ist die vorgehensweise alles andere als seriös, dennoch wurde dabei nichts illegales gemacht. Das sammeln dürfte nicht das Problem sein, nur die weitergabe der IP Adressen an 3. ohne Richterlichen Beschluss, das könnte ein Problem sein.
  3. AW: Porno-Abmahnungen: IP-Adressen illegal gesammelt? Die Frage ist aber auch ob mit dieser Methode überhaupt ein Nachweis möglich ist das jemand ein konkretes File hochgeladen hat. Oder nur das jemand die Seite aufgerufen hat, was ansich noch lange keine Urheverrechtsverletzung ist.
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