Zeiten ändern sich: In Schleswig-Holstein als erstem Bundesland können Bürger seit Mittwoch ihre Wohngeldanträge online stellen.
Ein entsprechendes Internetangebot wurde als Pilotverfahren im Kieler Rathaus für zunächst sechs Kommunen freigeschaltet: Kiel, Flensburg, Lübeck, Neumünster, Pinneberg und Reinbek. Das Verfahren soll später bundesweit eingeführt werden. Ein Vorteil: Statt durchschnittlich zwei Stunden für die bis zu acht Seiten langen Papieranträge sollen nach Angaben eines Projektmitarbeiters künftig 20 Minuten reichen, um Wohngeld online zu beantragen.
Hintergrund ist, dass Deutschlands Behörden ihre Leistungen den Bürgern künftig auf elektronischen Verwaltungsportalen anbieten müssen. Das Wohngeld ist bundesweit das erste größere Projekt. Bis Ende 2022 müssen 575 Verwaltungsleistungen auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene digitalisiert und eine IT-Infrastruktur geschaffen werden, die jedem Nutzer den Zugriff mit wenigen Klicks ermöglicht. Das ist im Onlinezugangsgesetz (OZG) so festgelegt.
Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) bezeichnete in einer Video-Botschaft die Umsetzung als „eine Mammut-Aufgabe und ein Projekt, das unser Land verändern wird“. Die gute Zusammenarbeit von Bund, und Ländern und Kommunen sei dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Der digitale Wohngeldantrag sei ein „wichtiger Meilenstein“.
Jetzt gehe es darum, digitalisierte Verwaltungsleistungen auch schnell flächendeckend bereitzustellen.
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