Ein 48-Jähriger aus Bayern hat gestanden, philippinische Kinder via Internet missbraucht zu haben.
Laut Anklage hat er mehr als zwei Jahre lang von zuhause aus mit einer Philippinin gechattet und dabei Anweisungen für den Missbrauch ihrer drei kleinen Kinder gegeben. Er bedaure zutiefst, dass er sich zu den Taten habe hinreißen lassen, ließ der Angeklagte am Dienstag zum Prozessauftakt am Landgericht Traunstein über seinen Anwalt erklären.
Die Kinder mussten den Ermittlungen zufolge vor der Webcam posieren und sexuelle Praktiken nach den Wünschen des Angeklagten ausführen. Dieser soll für die Dienste über die Jahre mehr als 3000 Euro an die Mutter gesandt haben.
Zu Beginn der virtuellen Treffen waren die Kinder vier bis acht Jahre alt. Die Kleinste sei aber nicht involviert gewesen, sagte der Mann. Auch seien die von ihm gewünschten Handlungen vielfach nur angedeutet gewesen. Dem einschlägig vorbestraften Mann wird Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern sowie der Besitz kinderpornografischer Bilder und Videos vorgeworfen. Ihm drohen 2 bis 15 Jahre Haft.
Im August 2017 war der Mann in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft Traunstein und das Bundeskriminalamt (BKA) schrieben damals vom „noch neuen Modus Operandi des „Webcam Child Sex Tourism““ (WCST). Es ist einer der ersten Prozesse um diese Art von Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch in Deutschland.
[dpa]
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