Glenn Beck will seinen Internetsender GBTV im Laufe des Jahres zu einem Vollprogramm machen. Der ultrakonservative Skandalmoderator gründete den bezahlpflichtigen Online-Kanal, nachdem Fox seinen Vertrag 2011 nicht verlängerte.
Wie das Wall Street Journal am Mittwoch berichtete, soll bis Ende 2012 die Sendezeit von momentan acht Stunden täglich mindestens verdoppelt werden. Der Bezahlsender wurde nach Becks Bruch mit Fox im September vergangenen Jahres gegründet und soll nach Angaben des Unternehmens selbst bereits über 300 000 Kunden haben, welche monatlich 9,95 US-Dollar für den Empfang zahlen. Das erweiterte Unternehmen soll im Jahr 2012 etwa 80 Millionen US-Dollar Umsatz machen.
Unter anderem entwickelt der Sender derzeit eine animierte Comedyserie, die von ehemaligen „Simpsons“-Autoren produziert werden soll (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Außerdem bereitet er eine Dokumentation über die Occupy-Wall-Street-Bewegung vor.
Glenn Beck gilt als rechtspopulistischer Politkommentator, der seine ultrakonservative Gesinnung in seinen Sendungen oft sehr provokativ zum Ausdruck bringt. Der 48-Jährige wettert dabei regelmäßig gegen Demokraten, Juden, Homosexuelle und den Islam.
So bezeichnete er beispielsweise US-Präsident Barack Obama vor laufender Kamera als Rassisten und warf dem jüdischen Bankier George Soros vor, Juden in „Todeslager“ geschickt zu haben. Soros selbst ist ein Überlebender des Holocaust.
Insgesamt 400 Rabbiner forderten daraufhin den Rausschmiss des Moderators bei Fox News (DIGITALFERNSEHEN berichtete). Der konservative Nachrichtensender des Murdoch-Medienimperiums bestätigte im April 2011, dass der Vertrag mit Moderator Beck nicht verlängert werden würde. Im Juli ging er schließlich letztmalig auf Sendung. Offiziell wurde das Ende des Arbeitsverhältnisses mit sinkenden Quoten begründet. [sv]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com